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December 2024

Die Entwicklung der Kur in Oberstdorf

Journal/Book: H u K 32 10/80 S. 226-227. 1980;

Abstract: Dr. med. Hellmut Hildmann Oberstdorf Das Auffällige daran ist der Mangel an Kontinuität. Staatsbäder hatten schon Jahrhunderte alte Traditionen hier war noch "scheußliches Gepürg". Erst durch den Alpinismus einem Nachläufer der Romantik wurden vor ca. 100 Jahren die Berge hoffähig und schön. Ein Aufenthalt in der Bergluft wirkte kräftigend auf die Gesundheit. Nach der Jahrhundertwende entstanden hier Sommerfrischen. 3 der damaligen 5 Hotels stehen noch. Das Hotel Luitpold wurde abgerissen um Platz für den Bau des Kurhauses und Kurmittelhauses zu machen. Im Hubertushaus wurden die ersten ärztlich geleiteten Kuren durchgeführt. 1900 lebten in Oberstdorf 2000 Einwohner in 331 Häusern. Jetzt sind es 12000 Einwohner mit 16500 Betten für Kurgäste. Der geniale Internist Friedrich von Müller der die Physik in die Medizin einführte Chef der I. Medizinischen Universitätsklinik in München riet seinem Assistenten Dr. Saathoff in Wiggers-Kurheim in Garmisch sich Kenntnisse in der praktischen Durchführung von Kuren anzueignen und sich danach in Oberstdorf niederzulassen. 1905 eröffnete Dr. Saathoff hier seine Praxis und begann mit Kuren zur Behandlung der damaligen Volksseuche Tuberkulose im Hubertushaus. In Liegehallen oder tiefen Balkonen mußten die Tuberkulose-Kranken untertags 6-7 Stunden Liegekur machen. Die Nachtruhe war ebenfalls vorgeschrieben. Um dies zu erreichen war die Einhaltung und Überwachung einer strengen Hausordnung nötig zumal die TBC-Kranken fiebrig unruhig häufig intelligent und durch diese Krankheit erotisch stimuliert waren. Als Heilfaktoren wurden gefordert: optimale Sonneneinstrahlung Windstille und reine Luft. Der Graubündner Arzt Dr. Bernard war der Überzeugung daß Sonnenstrahlen in Bergeshöhe im sogenannten "therapeutischen Höhengürtel" die Tuberkelbazillen im Körper schädigen. Er leitete diese Meinung vom Trocknen des Bündner Fleisches ab das die Graubündner Bauern ohne Fäulnisgefahr an ihren Häusern außen zum Trocknen aufhängen. Für die Liegekuren gegen Tuberkulose mit den Kriterien Licht Luft und Sonne baute Dr. Saathoff seinen Zweckbau an den Osthang der Stillach. Unter den gleichen klimatherapeutischen Gesichtspunkten entstanden damals die nahegelegenen Heilstätten Wasach die Backerklinik im Walsertal damals "Deutsch-Davos" genannt die Stolzalpe in der Steiermark und die Sanatorien in der Schweiz vor allem in Davos. Eine dauerhafte Teilbelegung des Stillachhauses kam schon seinerzeit zustande durch erkrankte Offiziere vor allem der Marine. Dr. Saathoff selbst war Marineoffizier. ... ___MH


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