Traumatische Armplexuslähmungen beim Erwachsenen |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 40-41 - 84. Kgr. Dtsch. Ges. Phys. Med.. 1980;
Abstract: FREIE. VORTRÄGE Anschr. d. Verf.: Dr. med. R. Dorian - Oberarzt Dr. med. M. Miletic - Assistenzärztin Klinik und Institut f. Phys. Therapie des Klinikums Nürnberg Flurstraße 17 8500 Nürnberg Es wird anhand von 31 Patienten das Beschwerdebild der traumatischen Armplexusparese analysiert. Die Mehrzahl der Verletzungen wurde durch Distraktion oder heftige Kontusion verursacht. Iatrogene Läsionen wurden 3 mal verzeichnet. Das Befallmuster war bunt und nicht immer einem bestimmten Typ zuzuordnen. Im Vordergrund des klinischen Bildes standen die motorischen Ausfälle während Sensibilitäts- und vegetative Störungen in ihrer Bedeutung in den Hintergrund traten. Algoreflexe Dystrophien begleiten in 28 8% die Armplexuslähmungen. - Die Anfangsbehandlung bestand in Lagerung auf einer Schiene. Der Bewegungstherapie - passive Übungen Widerstandsübungen der benachbarten Muskulatur Synergistentraining - wurde eine wichtige Rolle beigemessen. Beschäftigungstherapie und Handtrainingsspiele ergänzen diese Behandlung. Der Exponentialstrom wurde für Muskeln bei denen die Regeneration träge voranging angewandt. Impuls- und Pausenzeit sowie Anstiegsflanke des Impulses wurden je nach Reizbedarf der gelähmten Muskulatur variiert. Zusätzlich versuchten wir die Ernährung der gelähmten Strukturen durch Wechselarmbäder Massagereizgriffe am betroffenen Arm oder in Form der Bindegewebsmassage anzuregen. Bleibende Lähmungen mit Kontrakturen wurden mit dynamischen Übungsschienen versorgt um die Muskeldysbalance in Grenzen zu halten. Nach unserer Erfahrung hat die traumatische Armplexuslähmung beim Erwachsenen meistens eine Rückbildungstendenz da mit einem kompletten Zerreißen der Nervenwurzeln nur selten zu rechnen ist. Unwidersprochen ist allerdings diese Ansicht nicht. Beim Aufbau des Therapieplanes ist es wichtig den Arm als eine funktionelle Einheit zu betrachten; es kommt nicht nur auf die Behandlung einzelner gelähmter Muskeln an. Mit einem Behandlungserfolg ist üblicherweise innerhalb der ersten 18 Monate zurechnen. Unter funktionellen Gesichtspunkten wurden gute Ergebnisse in 57 9% mäßige Ergebnisse in 29 2% und schlechte Ergebnisse in 12 9% erzielt. ___MH
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