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December 2024

Dermatologische Indikationen und Kontraindikationen für Schlicktherapie*

Journal/Book: H u K 39 9-10/87 S. 240-242. 1980;

Abstract: Professor Dr. med. Dr. med. habil. Stefan Chlebarov Chefarzt der Abteilung für Dermatologie und Allergologie der Klinik Borkum * Vortrag anläßlich der Tagung des Ausschusses für Peloide des Deutschen Bäderverbandes in St. Peter-Ording am 19. September 1985 Einleitung Schlammbäder und Schlammumschläge sind ein uraltes Volksheilmittel. Die Behandlung mit Schlamm läßt sich bis auf die Zeit des römischen Kaiserreiches zurückverfolgen. Der Nordseeschlick ist ein ortsgebundenes vielseitig anwendbares natürliches Peloid. In Deutschland hat Keilback (1929) als erster auf die therapeutische Anwendbarkeit des Schlicks aufmerksam gemacht. Vogel (1936) empfiehlt die Anwendung von Heilerden unter anderem auch bei vielen Hautkrankheiten. Schütt (1957 1958 1959) und Zürcher (1966) berichten über die Wirkung des Schlicks bei Dermatosen. Chlebarov und Menger (1969 1972) erzielten sehr gute Erfolge mit Nordseeschlick-Applikationen bei chronischen Dermatosen im Kindesalter. Der Nordseeschlick wird hauptsächlich wärmespeichernd als Wärmeapplikation angewandt. In der Dermatologie ist so eine Heißpackung oder ein Schlick-Teil- oder Vollbad auch von Bedeutung und zwar besonders bei Dermatosen mit Durchblutungsstörungen oder dort wo eine Vasodilatation erwünscht ist. Vielmehr sind die übrigen sehr wertvollen chemisch-biologischen Eigenschaften des Schlicks von Nutzen. Wirkungsweise Durch die vielseitige Zusammensetzung des Nordseeschlicks kann eine gewünschte vielseitige Wirkung auf die Haut erzielt werden. Der hohe Gehalt an Salzen wirkt entzündungshemmend auf die Haut wahrscheinlich nach dem Diffusions- und Osmoseprinzip in dem die Haut entwässert wird und die Eiweißbestandteile auf der Hautoberfläche ausgesalzt werden. Durch dieses Denaturieren der Eiweißstoffe erzielt man auch eine adstringierende Wirkung. Der Schlick wirkt ebenso als hypertonische Masse austrocknend und entwässernd auf die Haut. Bei Entzündungsprozessen der Haut sind die biologischen Oxydationsvorgänge aktiver. In solchen Fällen wirkt der Schlick stark reduzierend (S SO3 FeS) ähnlich den Teeren. Diese Eigenschaft des Schlicks ist sehr nützlich z. B. bei den Parakeratosen wo eine schnelle Verhornung mit Desquamation als Folge des aktiven Oxydationsmetabolismus stattfindet. ... ___MH


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