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December 2024

KURLÄNGSSCHNITTUNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE AUSSCHEIDUNG VON 3-METHOXY-4-HYDROXY-MANDELSÄURE IM URIN BEI PATIENTEN IN EINER KURKLINIKIN BAD WÖRISHOFEN UND BEI HYPERTONIKERN UND HERZINFARKTPATIENTEN IN DER KURKLINIK HÖHENRIED

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. H. Drexel INAUGURALDISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Nikolaos Antoniadis aus Veria/Griechenland 1980 ZUSAMMENFASSUNG Es wurde bei 38 Kurpatienten und 7 Probanden aus dem Klinikpersonal in Bad Wörishofen täglich und bei 52 Kurpatienten in Höhenried jeden 2. bis 5. Tag Nachturin gesammelt. In Bad Wörishofen wurden zusätzlich insgesamt 85 Tagesurinproben gesammelt bei jedem Probanden höchstens 2mal während seines Aufenthalts im Kurort. Bei allen Urinproben wurde im Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München der Gehalt an Vanillinmandelsäure bestimmt und auf stündliche Mengenausscheidung umgerechnet. Die Patienten wurden aufgrund von Merkmalen wie Geschlecht Alter Gewicht Blutdruck Therapieform und Gewichtsabnahme in Bad Wörishofen und Alter Krankheit und Belastbarkeit in Höhenried in kleinere Gruppen eingeteilt. Zur Auswertung der Ergebnisse wurde das KLS1-Programmsystem herangezogen. Neben der Varianzanalyse der HMMS-Werte und dem Kurverlauf der HMMS-Ausscheidung wurden die Mittelwerte die Standardabweichungen die mittleren Fehler der Mittelwerte die Variabilitätskoeffizienten und die Bestimmtheitmaße für jede Gruppe berechnet. Die vorliegende Arbeit konnte zu den in der Problemstellung aufgeführten Fragen folgende Antworten geben: A. Die HMMS-Tageswerte sind signifikant höher als die Werte der vorausgegangenen Nächte. Die gegenüber den in der Literatur angegebenen 24-Stunden-Urin-Werte niedrigeren HMMS-Werte in beiden Kurorten sind durch die Tatsachen bedingt daß ich ausschließlich die nachweislich niedrigeren Nachtwerte verwendet habe und daß nach Abnahme der Urinproben über 1 Jahr Zeit bis zu ihrer Bestimmung verstrichen ist. Die für Höhenried signifikant höheren HMMS-Werte gegenüber den Werten in Bad Wörishofen sind durch die Tatsachen bedingt daß in Höhenried ein Teil des Nachturins aus einer Zeit von bis zu mehreren Stunden vor Beginn der Nachtruhe für die Patienten stammt also Tagesausscheidungscharakter besitzt daß hier ausschließlich eine betonte Bewegungstherapie durchgeführt wurde und daß das Kollektiv in Höhenried ausschließlich aus männlichen Patienten bestand. B. Die verschiedenen therapeutischen Kurmaßnahmen zeigen einen Immediateffekt der am Anstieg der HMMS-Ausscheidung bei allen Patientengruppen ablesbar ist. Er fehlt erwartungsgemäß in der Gruppe der Probanden aus dem Klinikpersonal. Dieser Immediateffekt erscheint im Anschluß an die verschiedenen Badearten an die Bergwanderung und an den Saunabesuch. Im Kurlängsschnitt besitzen die Patienten mit Bewegungs- und Hydrotherapie eine höhere HMMS-Ausscheidung als die Hydrotherapiepatienten. Dies kann die Folge einer erhöhten Belastung durch die Therapie während der Kur sein. Die männlichen Patienten scheinen größere HMMS-Mengen als die weiblichen Patienten während der Kur auszuscheiden was allerdings statistisch nicht signifikant belegt werden konnte. Die Tatsache daß mit zunehmendem Alter die HMMS-Ausscheidungsmengen in beiden Kurorten absinken konnte ebenfalls nicht statistisch belegt werden. Die älteste Patientengruppe zeigt die größte Aufregung vor Kurbeginn aber auch am wenigsten Streß während der Kur. Mit zunehmendem Gewicht nimmt die HMMS-Ausscheidungsmenge zu und zunehmende körperliche Belastung führt zu ansteigenden HMMS-Werten. Beide Aussagen sind ebenfalls statistisch nicht signifikant zu belegen. Die Hypertoniker besitzen nicht die höchsten HMMS-Werte gegenüber den anderen Blutdruckgruppen. Es bleibt unklar inwieweit dieses Verhalten auf die antihypertensive Medikation zurückzuführen ist. Die Gewichtsabnahme bei den Übergewichtigen zeigt keinen Effekt auf die HMMS-Ausscheidung. Zwischen Hypertonikern und Herzinfarktpatienten in Höhenried bestehen bezüglich der HMMS-Ausscheidungsmengen während der Kur keine Unterschiede. Die bei Kursbeginn hohen HMMS-Werte bei den Herzinfarktpatienten fallen sehr schnell wieder ab was auf eine deutliche Erholung und Streßbefreiung während der Kur hindeutet. C. In den Verläufen der täglichen HMMS-Mittelwerte lassen sich 4 Abschnitte erkennen die einer annähernd 7tägigen Periodik entsprechen. Bei den Probanden aus dem Klinikpersonal besteht ein Rhythmus der ebenfalls annähernden 7-Tage-Charakter besitzt aber ihr Verhalten weicht von dem Verhalten der Kurpatienten gegenüber Behandlungsmaßnahmen deutlich ab. In der Darstellung der Hüllkurven lassen sich die 4 Abschnitte durch den 6. 14. und 25. Kurtag abgrenzen. Es läßt sich eine Anreisereaktion bei allen Gruppen feststellen die dem Reisestreß der Anpassung an die neue Umgebung und möglicherweise einer Erwartungsunruhe entspricht. Es bestehen keine Anhalte für eine Abreisereaktion. Eine Homogenisierung der HMMS-Verläufe bei den Patientengruppen läßt sich genauso wie eine Normalisierung feststellen. Reaktive Phasen im Sinne unserer Definition wurden nicht beobachtet. Ferner besteht eine Gewöhnung eine Adaptation an den Reiz da er nur bei Verstärkung (z.B. von Teil- auf Vollbad) wieder wirksam zu werden scheint. Größere Reize allerdings wie das allwöchentliche Vollbad in Bad Wörishofen führen nicht so schnell zu einer Adaptation. Die therapiefreien Sonntage bedeuten für alle Gruppen eine Abnahme der HMMS-Ausscheidung. D. Die Ergebnisse in beiden Kurorten sind in der Regel gut vergleichbar. Wenn nur der Gesamtkureffekt interessiert kann man ohne weiteres auf das tägliche Urinsammeln verzichten. Legt man aber mehr Wert auf das Studium der Reaktionen auf die einzelnen Behandlungsmaßnahmen dann ist das tägliche Urinsammeln unumgänglich. Zum Bestimmtheitsmaß ist zu sagen daß die Ergebnisse bei der einzigen Meßgröße in dieser Untersuchung mit den Ergebnissen aus früheren Meßreihen mit mehreren Meßgrößen am Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München im Einklang stehen. Zum Schluß ist zu bedauern daß keine Untersuchungen über das Verhalten der HMMS-Ausscheidung über längere Zeit außerhalb der Kur bei ähnlich gebildeten Gruppen bekannt sind. Sie könnten manche Kureffekte in der vorliegenden Untersuchung besser erklären helfen. ___MH


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