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November 2024

Moderne Lichttherapie in der Pädiatrie

Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 30 (1978) 113-116. 1978;

Abstract: Aus der Kinderabteilung der Kreispoliklinik Sternberg (Ärztlicher Direktor: M.R Dr. med. H. MAAHS) In ihrer Arbeit "Zur Geschichte der UV-Therapie" wies WIESNER noch einmal den Sonnenkult der Ägypter und wie überhaupt die alten Völker die wohltuende Wirkung der Sonnenstrahlen nutzten hin. Gerade für die Kinderheilkunde ist das Sonnenlicht von großer Bedeutung Klassisches Beispiel einer Strahlenmangelkrankheit oder "Anaktinose" wie FEER sie nannte war die Vitamin-D-Mangel-Rachitis Einen epidemischen Charakter hatte diese Erkrankung besonders in den letzten 3 Jahrhunderten und kam vor allem in den gemäßigten Zonen der nördlichen Halbkugel vor. Und hier waren wiederum die Kinder der großen besonders industriereichen Städte aber auch die der armen Landbevölkerung betroffen. Heute wissen wir daß unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen insbesondere der Ultraviolettstrahlen zwischen 313 und 297 den sogenannten Dorno-Strahlen aus dem in der Haut enthaltenen Provitamin-7-Dehydrocholesterin das Vitamin D3 gebildet wird. Diese Aktivierung ist völlig ungenügend wenn die Luft durch Nebel Staub oder Wolken getrübt ist oder im Winter wenn der Neigungswinkel der Sonnenstrahlen groß und die Dorno-Strahlen in der breiten Luftschicht fast ganz absorbiert werden. 1919 war es der Berliner Kinderarzt Huldschinsky der nachwies daß die Heilkraft auch im besonderen Maße der als "künstlichen Höhensonne" bezeichneten Queckquarzlampe eigen ist. Aber bei der Bekämpfung der Rachitis hat sie der Prophylaxe von mit Vitamin-D-Präparaten völlig Platz gemacht. Ebenso spielt bei uns die UItraviolettbestrahlung der Milch wie sie in westlichen Ländern immer wieder mal propagiert wird keine Rolle mehr. Dank der in unserer Republik durchgängig gegebenen Vitamin-D-Stoßprophylaxe von HARNAPP [4] vor über 40 Jahren eingeführt und immer wieder vertreten [5 6] kennt die jüngere Ärztegeneration diese ehemals schreckliche Zivilisationskrankheit nur noch in ganz seltenen Fällen. Dafür steht die Bekämpfung anderer Erkrankungen des Kindesalters heute im Vordergrund. Welche Rolle dabei die Phototherapie bei einer Form von Neugeborenenerkrankung spielt soll im folgenden dargelegt werden. Bekanntlich erfährt jedes Neugeborene nach der Geburt eine Reduktion seiner Polyzytämie wobei aus jedem Gramm Hämoglobin 35 mg Bilirubin bei der Mauserung der Erythrozyten entstehen. Zunächst verwandelt sich das Hämoglobin in Verdoglobin und nach Abtrennung des Proteinanteils über das instabile Biliverdin in freies d. h. indirektes oder unkonjugiertes Bilirubin. Von der reifen Leber wird dieses indirekte Bilirubin mühelos mit Hilfe von Uridinphosphat-Glukuronsäure und Uridinphosphat-Glukuronyltransferase an Glukuronsäure gebunden und Mesobilinogen vorwiegend als Sterkobilinogen bzw. Sterkobilin im Stuhl und ausgeschieden. Das reife Neugeborene ist in der Lage bestimmte Bilirubinmengen zu konjugieren so daß der Rückstau an Bilirubin bei den meisten Neugeborenen 5 mg/100 ml Serum nicht überschreitet und klinisch überhaupt kein Ikterus sichtbar wird. ... ___MH


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