Ergebnisse der sanatoriellen Weiterbehandlung nach Implantation der McKEE-Farrar-Endoprothese bei Hüftgelenkserkrankungen |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 30 (1978) Heft 1 S. 33-35. 1978;
Abstract: Aus dem Wissenschaftlichen Prüfungszentrum Ladek Zdroj der Orthopädischen Klinik der Medizinischen Akademie in Katowice (Direktor. Prof. Dr. habil. G. WEJSFLOG) 1 Nach deutscher Bearbeitung von J. KLEDITZSCH Orthopädische Klinik (Direktor: Prof. Dr. sc. med. J. HELLINGER) der Medizinischen Akademie Dresden. In den vergangenen Jahren gewann die Alloarthroplastik des Hüftgelenkes in der Therapie der verschiedenen Hüfterkrankungen zunehmend an Bedeutung. Daher sind die Indikationen zur Implantation von Hüfttotalendoprothesen sehr erweitert worden [1-17]. In einer über achtjährigen Beobachtungszeit von 320 Patienten nach der Implantation von McKEE-Farrar-Endoprothesen wurden von uns überwiegend gute Ergebnisse beobachtet. In jedem Fall wurde jedoch postoperativ eine umfangreiche Physiotherapie durchgeführt. Bei folgenden Indikationen wurden insgesamt 320 McKEE-Endoprothesen implantiert: 1. Dysplasiearthrosen 43 % 2. Zustand nach Coxitis tubereulosae 14 % 3. Osteoarthritis 12 8% 4. Sekundärarthrose nach Trauma 15 2% 5. Osteochondrosis coxae 8 % 6. Sekundärarthrose nach M. Perthes 5 8% 7. nach Epiphysiolysis eapitis femoris 1 2% Im Rehabilitationszentrum Ladek Zdroj wurden Patienten betreut die ihre Endoprothesen in den verschiedensten Kliniken Polens implantiert bekamen. In den ersten Jahren erfolgte die Implantation ausschließlich in der Orthopädischen Klinik in Bytom. 85 % der im Beobachtungszeitraum behandelten und nachuntersuchten Patienten wurden in dieser Klinik operiert. Nach einer ein- bis zweimonatigen postoperativen Physiotherapie in der Klinik spätestens jedoch drei Monate nach der Endoprothesenimplantation wurden die Patienten zur weiteren Rehabilitation ins Sanatorium Ladek Zdroj eingewiesen. In der Zeit zwischen der Klinikentlassung und der sanatoriellen Behandlung erhielten die Patienten eine umfangreiche ambulant durchgeführte Physiotherapie. Während eines 24tägigen Aufenthaltes im Sanatorium wurden in Abhängigkeit vom individuellen Befund im wesentlichen folgende physiotherapeutische Behandlungen verabfolgt: 1. aktive rehabilitative Übungstherapie (Dosierung der Übungskraft: 1/5 bis 1/3 der Maximalkraft gesteigert bis Übungen gegen Widerstand) zur Stabilisierung der Hüftmuskulatur zur Verbesserung des Bewegungsmaßes und der möglichen Gebrauchsbewegungen 2. Unterwassergymnastik 3. Mineralbäder (z. B. Schwefel- bzw. Radonbäder) 4. zur Kontrakturbehandlung u. a. auch Paraffin- oder Moorpackung 5. Terraintraining. Die Ergebnisse der sanatoriellen Rehabilitation wurden von uns nach einem eigenen Punktsystem (o. Tab. 1) zusammengefaßt [1-15]. Mehrere Faktoren wie Alter der operierten Patienten angewandte Operationstechnik entsprechender Befund und die postoperative Weiterbehandlung bestimmen entscheidend die Nachuntersuchungsergebnisse (o. Tab. II). Schlußfolgerungen 1. Die Implantation von Totalendoprothesen ist das heute wirksamste Mittel zur Beseitigung schmerzhafter Bewegungseinschränkungen der Hüfte verschiedenster Genese. 2. Eine umfassende sofortige postoperative Physiotherapie insbesondere ein baldiges Kurheilverfahren nach erfolgter Endoprothesenimplantation stabilisiert den Muskelapparat verbessert das Bewegungsmaß und die Möglichkeit der Gebrauchsbewegungen. ___MH
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