Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) |
Journal/Book: Z. Physiother. Jg. 30 (1978) 79-89. 1978;
Abstract: Aus der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie "CarI Gustav Carus" Dresden (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. F. RENGER) Lehrstuhl IV Physiotherapie (Prof. Dr. sc. med. H. EDEL) und der Arbeitsgruppe Medizinische Technik und Elektronik (AG MTE) der Medizinischen Akademie "Carl Gustav Carus" Dresden (Leiter: Dr.-Ing. P. GÜTTLER) Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein modernes apparatives nichtinvasives Elektroanalgesieverfahren das besonders in den USA bereits weite Verbreitung gefunden hat. Es ist für den Physiotherapeuten und seine Mitarbeiter von aktueller Bedeutung. Die damit gewonnenen theoretischen und methodischen Erkenntnisse zur Schmerzbehandlung sind auch für die konventionellen Verfahren der Elektroanalgesie wie diadynamische Ströme Träbertscher Reizstrom u. a. von Interesse deshalb soll die TENS in einem Übersichtsreferat das die Literatur bis zum Sommer 1977 berücksichtigt dargestellt werden. 1. Synonyme Beziehungen für die TENS Als Synonyma werden statt transkutane elektrische Nervenstimulation (TNS) auch die Bezeichnungen transkutane Nervenstimulation (TNS) transkutane elektrische Stimulation (TES) electrical nerve stimulation (ENS) electrical pain control (EPC) electrical neuromodulation therapy (ENT) transdermale Elektrostimulation benutzt. 2. Definition der TENS Eine einheitliche Definition für die TENS besteht z. Z. noch nicht. Die TENS ist eine nichtinvasive Methode zur Schmerzmodulation mit dem Ziel der Schmerzlinderung bzw. -unterdrückung (Elektroanalgesie) unter Anwendung von Impulsströmen relativ niedriger Frequenz (niederfrequenter Reizströme) die mittels kleiner Batteriegeräte appliziert werden. TENS ist zur Heimbehandlung und Selbstbehandlung durch den Patienten geeignet. Das breite Anwendungsgebiet der TENS betrifft akute und chronische Schmerzsyndrome der verschiedensten Ursache. Die TENS ist abzugrenzen von der Dorsal column stimulation (DCS) auch als elektrische Hinterstrangreizung bezeichnet einem invasiven Verfahren mit implantierten Elektroden im Bereich der Hinterstränge des Rückenmarkes [31] von der perkutanen Nervenstimulation (PNS) mit implantierten Elektroden an peripheren Nerven [39] und von der Elektroakupunktur (EAP). 3. Geschichte der TENS Die TENS hat eine relativ kurze Geschichte. Die Methode befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Die Geräteentwicklung und die Behandlungstechnik ist sicherlich auch noch nicht zum Abschluß gekommen. Die TENS wurde zuerst als Screeningmethode zur Auswahl geeigneter Kandidaten für die elektrische Hinterstrangreizung (DCS) benutzt da einige Patienten mit nicht tolerablen Parästhesien auf eine DCS reagierten. ___MH
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