Die Gestaltung des Herzinfarkttrainings in der Phase III im ambulanten Behandlungssektor |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 29 (1977) 403-405. 1977;
Abstract: Aus den Krankenanstalten-Polikliniken Weimar (Ärztlicher Direkter: Dr. sc. med. SCHMECHEL) Unter den sogenannten Risikofaktoren der koronaren Herzkrankheit nimmt die Bewegungsarmut dabei einen hervorragenden Platz ein [12]. Innerhalb der Herzinfarktrehabilitation in drei Phasen spielt daher die physische Rekonditionierung eine bedeutende Rolle. Die Phase III umfaßt in diesem Rehabilitationsprogramm das gesamte weitere Leben des wiedereingegliederten Infarktpatienten. Sie hat das Ziel den erreichten Leistungsstand der Phase II zu erhalten bzw. weiter zu verbessern. Dabei kommen der Sportmedizin und der Physiotherapie besondere Aufgaben zu. Körperliches Training als wiederholtes Üben bewirkt eine Zunahme der Leistungsbreite und der Ökonomie des Organismus. Das Ausdauertraining gilt neben dem Intervall- und dem Kreistraining als besonders effektiv. In den Krankenanstalten-Poliniken Weimar wird der Therapiesport für Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt in der Phase III seit einem Jahr im ambulanten Sektor durchgeführt. Das "Trainingsteam" setzt sich aus einem Kardiologen Facharzt für Physiotherapie Sportpädagogen Sonderschwimmeister und zwei erfahrenen Krankenschwestern zusammen. T r a i n i n g s g r u p p e n e i n t e i l u n g : Trainingsgruppe 4: Belastbarkeit von 50 Watt bis 100 Watt. Das Infarktereignis liegt maximal 6 Wochen zurück. Trainingsgruppe 3: Belastbarkeit zwischen 100 und 150 Watt. Ein halbjähriger Trainingskurs wurde absolviert. Trainingsgruppe 2: Das Infarktereignis liegt Jahre zurück. Kranke mit einer KHK ohne nachgewiesenen Infarkt. Trainingsgruppe 1: "Risikopatienten". Die Trainingsgruppe 4 wird vom Facharzt für Physiotherapie konditioniert die Trainingsgruppen 1 2 3 vom Sportpädagogen unter Aufsicht unseres Kardiologen. Für den Notfall wurden uns vom Kardiologen Notfallkoffer bereitgestellt ein schriftlich fixierter Maßnahmeplan im Falle eines lebensbedrohlichen Zwischenfalles liegt außerdem vor. Trainingsprogramm der Gruppe 4: 10 Min. Lockerung und Erwärmung im Raum aktive Muskelarbeit in der Peripherie Lockerung des Schultergürtels kreislaufanregende Übungen im Sitz im Stand und im Gehen; 20 Min. dosiertes Ausdauertraining im Freien zügiges Gehen kurze Laufschulen Treppensteigen straffes Üben mit dem Ball; 10 Min. "aktive Pause" Atemgymnastik Lockerungs- Dehnungs- Geschicklichkeitsübungen Schwunggymnastik; 10 Min. straffes Üben mit Treppensteigen Sprungübungen Schulung von Kraft Schnelligkeit und Ausdauer; 10 Min. konzentrative Entspannung im Raum. Die Trainingszeit richtet sich nach den jeweiligen äußeren Bedingungen (meteorologische Einflüsse berufliche Belastungen usw.); sie beträgt minimal eine Stunde. Trainingsprogramm der Gruppen 1 bis 3: 20 Min. dosierter Therapiesport unter Anleitung des Sportpädagogen im Freien; 10 Min. Duschen Umkleiden; 20 Min. therapeutisches Schwimmen unter Anleitung eines Sonderschwimmeisters 20 Min. "aktive Pause" mit gymnastischen Übungen mit verschiedenem physiologischem Ziel am Beckenrand freies Schwimmen . ... ___MH
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