VERHALTEN DES MENSCHLICHEN HYDROXYPROLINSTOFFWECHSELS BEI VARIATION DER LUFTFEUCHTIGKEIT UND TEMPERATUR WÄHREND EINES LANGFRISTIGEN AUFENTHALTES IN DER BIOKLIMAKAMMER |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Professor Dr. med. H. Drexel INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doktorwürde in der Zahnheilkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Rainer-Michael Siebert aus München Jahr 1977 Zusammenfassung 1. Es geht um die Frage: Kann man aufgrund der vorliegenden Werte der Hydroxyprolinausscheidung von einem konkreten Zusammenhang zwischen den Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und -temperatur einerseits und dem Hydroxyprolinstoffwechsel andrerseits sprechen? 2. Dazu wurden im Langzeitversuch KK 3 drei Probanden die einem vorgegebenen Versuchsablauf unterworfen waren 3mal täglich über 29 Tage hinweg untersucht. 3. a) Zur Bestimmung des ausgeschiedenen Hydroxyprolins wurde von mir zuerst die von DREUX (8) vorgestellte Methode zur automatischen Bestimmung des Hydroxyprolins überprüft und in einigen Details verändert. b) Es stellte sich die stark begrenzte Haltbarkeit von Eichlösungen mit einem Gehalt von weniger als 100 mg Hydroxyprolin/l H2O heraus. c) Bezüglich der Hydrolyse kam ich zur Überzeugung daß die Angaben in der Literatur über die zu erzielende Ausbeute sich nicht vollständig verwirklichen ließen. 4. a) Die eigentliche Auswertung der gefundenen Daten über die Hydroxyprolinurie der drei Probanden brachte die Überzeugung daß ein Gewöhnungsprozeß bei den Versuchspersonen eingetreten sein muß. b) Insbesondere zeigt der Vergleich der arithmetischen Mittelwerte einen Unterschied zwischen Kontrollwoche und anschließender Versuchszeit. Die Werte sind in der anfänglichen Kontrollwoche ziemlich hoch und bleiben dann in der Versuchszeit konstant niedrig ohne eine Bevorzugung irgendeiner Situation erkennen zu lassen. c) Bei den drei Probanden konnte das Vorliegen einer Tagesperiodik bezüglich der Hydroxyprolinurie nicht bewiesen werden. d) Die in der Literatur angegebene Konstanz der täglichen Ausscheidung konnte ich ebenfalls nicht bestätigen; die Werte schwanken zwischen: Standardabweichung VP 1: 31 03 - 133 51 mg/Tag 22 31 mg/Tag VP 2: 34 88 - 134 54 mg/Tag 20 69 mg/Tag VP 3: 44 56 - 187 16 mg/Tag 35 28 mg/Tag Das Ergebnis scheint deshalb interessant weil bisher keinerlei Untersuchungen an gesunden Probanden über einen derart langen zusammenhängenden Zeitraum unter standardisierten Bedingungen durchgeführt wurden. e) Somit konnte keine direkte Abhängigkeit des Hydroxyprolinstoffwechsels von klimatischen Faktoren nachgewiesen werden. f) Es bleibt auch die Frage offen inwieweit Einflüsse anderer Genese als die klimatischen direkt oder indirekt die gefundenen Werte mitbeeinflußt haben (Psyche individuelle Unterschiede gleichartige kollagenarme Nahrung Streß körperliche Anstrengungen und vor allem die angewandte Methodik). ___MH
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