Neure Saisonalitätsbefunde der Mortalität in Japan Großbritannien und den USA - Eine Studie der Mortalität des Menschen/Jahreszeitenbindung (Seasonality in Recent Mortality in Japan UK and USA - A study in Human Mortality / Season Association). |
Journal/Book: Pap. Meteor. u. Geophys. 28 (1977) 3 105. 1977;
Abstract: Zusammenfassung / G. HENTSCHEL (Berlin-Buch) Aus Untersuchungen der Mortalität in den Dezennien der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde geschlossen daß sich mit der Verminderung der Sterblichkeit der Mortalitätsgipfel vom Sommer zum Winter verlagert hat und daß auch die saisonale Unruhe vom Sommer zum Winter verschoben wurde. In der vorliegenden Studie werden zunächst die Mortalitätsziffern zwischen 1965 und 1974 getrennt für die einzelnen Jahre in Großbritannien Japan und den USA verglichen. Diese bewegen sich in Großbritannien zwischen 15 (Winter) und 10 (Sommer) je 1000 zwischen 7-10 und 6 in Japan zwischen 10 und 9 in den USA. Diese Unterschiede in der Saisonalität in den einzelnen Ländern werden bei bestimmten Todesursachen noch wesentlich auffälliger. Die zerebrovaskuläre Mortalität schwankt im Jahreablauf in England zwischen durchschnittlich 200 und 140/100000 etwa gleichartig in Japan aber nur zwischen etwa 110 und 90 in den USA. Die Mortalität an Pneumonie und Bronchitis verändert sich saisonal in England zwischen 200-300 und > 100 in Japan zwischen 40-80 und 25 in den USA zwischen 40-70 und 25/100000. Für die Mortalität in Japan werden wesentliche Veränderungen in der Saisonalität aufgezeigt; Anfang des Jahrhunderts stark ausgeprägte Sommer- und Wintergipfel dann zunehmende Abschwächung des Sommergipfels Verbleiben nur des Wintergipfels und dessen zunehmender Abbau. Diese Veränderungen und die vorgenannten Befunde werden mit den Fortschritten der Technik (besonders Raumbeheizung Ölheizung in Japan zunehmend nach 1965 Raumklimatisierung in den USA) und der Medizin in Verbindung gebracht. Entsprechende Vergleiche werden für die Kindersterblichkeit durchgeführt und für Krankheiten mit jahreszeitlicher Häufung die nicht durch übliche Signifikanzberechnungen sondern sehr eindrucksvoll durch die Sterblichkeitsraten bewertet werden. Danach ergibt sich daß eine Sommerkonzentration von Erkrankungen völlig abgebaut ist. Das gilt seit den 60er Jahren im Prinzip auch für Japan wo lediglich Neoplasmen einen breiten Häufigkeitsbereich von Juli bis November unverändert gegen früher einnehmen und noch eine geringe Häufung der Gastroenteritis im August vorhanden ist. In den USA liegt die Belastungsspitze ausschließlich in der kalten Jahreszeit und beschränkt sich gemessen an der Sterblichkeit schwerpunktmäßig auf Herz-Kreislauf-Krankheiten und Neoplasmen nachfolgend mit noch relativ starker Bedeutung auf zerebrovaskuläre Erkrankungen erst danach Pneumonie und Bronchitis. In Großbritannien stehen ebenfalls beschränkt auf die kalte Jahreszeit Todes fälle durch Neubildungen und Pneumonie/Bronchitis an der Spitze nachfolgend zerebrovaskuläre Erkrankungen und dann erst Herz-Kreislauf-Krankheiten. ___MH
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