Telemetrische Untersuchungen beim Treppensteigen Gehen Wassertreten und bei der Ergometrie im Kurlängsschnitt in Bad Wörishofen |
Abstract: Aus dem Institut für Med. Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand : Professor Dr. med. Drexel Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Werner Kainzinger aus Germering 1977 Zusammenfassung 1. In den Monaten März bis Mai 1975 wurden in der Kurklinik für Innere Krankheiten (Chefarzt Dr. W. TEICHMANN in Bad Wörishofen Kurlängsschnittuntersuchungen vorgenommen. Das Kollektiv der Untersuchten bestand aus 29 Personen die in 2 Gruppen eingeteilt wurden. Gruppe 1 bestand aus 15 Patienten mit durchgemachtem Herzinfarkt (Infarktalter durchschnittlich 15 Monate ; Gruppe 2 setzte sich aus 14 Patienten ohne ernstliche Erkrankungen auf dem Herz- Kreislaufsektor zusammen. 2. In wöchentlichem Abstand wurden verschiedene Belastungsuntersuchungen telemetrisch durchgeführt. Es handelte sich dabei um Treppensteigen (2 Stockwerke) Gehen in der Ebene (195 m) eine Runde Wassertreten und stufenweise Ergometrie bis 75 Watt. Dabei wurde das EKG die Atemfrequenz der Blutdruck und der periphere Volumenpuls registriert. Zusätzlich beantworteten die Patienten täglich ein von KURY erstelltes Kurtagebuch mit Fragen nach dem subjektiven Befinden. 3. Sämtliche Meßparameter zeigten eine deutliche Normalisierungstendenz zu Ende der Kur die für die einzelnen Größen verschieden stark ausfiel. Die Belastungsfrequenzen erwiesen sich durch die aktive Kneippkur als besonders gut senkbar. Der systolische Blutdruck wird durch die Kur leichter geändert als der diastolische Druck. Patienten mit einer leichten Hypertonie konnten in ihrem Blutdruckverhalten besser beeinflußt werden als Patienten mit Hypotonie. Die Änderung der beiden Größen Herz- und Atemfrequenz lassen auf eine Umstellung zur Vagotonie schließen. Der Kureffekt ließ sich bei allen Belastungsuntersuchungen gleichmäßig gut feststellen was auf einen echten Trainingserfolg zurückzuführen ist. 4. Rhythmische Phasen konnten aufgrund der nur wöchentlich durchgeführten Belastungsuntersuchungen bei den objektiven Meßdaten nicht festgestellt werden. Dagegen zeigte sich beim subjektiven Befinden in der 1. Hälfte der Kur ein angedeuteter Sieben-Tage-Rhythmus der in der 2. Hälfte nicht mehr auftrat. Zum Schluß der Kur trat eine deutliche Verschlechterung auf. 5. Übereinstimmung von subjektivem Befinden und gemessenen Belastungswerten konnte nur während einer Umstellungsphase in der 2. Woche und am Ende der Kur festgestellt werden. 6. Ein leichter Unterschied im Kurverlauf der beiden Gruppen trat insofern auf als die relative Abnahme verschiedener Meßparameter (Herzfrequenz Blutdruck bei den Herzinfarktpatienten deutlicher ausfiel als bei der Vergleichsgruppe. Ebenso zeigt das Ergebnis des Kurtagebuches eine bessere psychische Beruhigung der Patienten mit durchgemachtem Herzinfarkt. 7. Bei verschiedenen Meßgrößen waren zwischen der Infarktgruppe und der Vergleichsgruppe deutliche Unterschiede hinsichtlich des Zeitpunktes der eingetretenen Änderungen festzustellen. ___MH
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