Physiologische Grundlagen der Rehabilitation. |
Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 5 (1976) 215-228. 1976;
Abstract: Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Univ. Marburg/Lahn und Institut für Physiotherapie und Rehabilitation Bad Berleburg Zusammenfassung / H. AURICH (Jena) Aufgabe eines Rehabilitationsverfahrens ist es die geschädigte oder ausgefallene Funktion eines Patienten so zu bessern daß dieser wieder leistungsfähig wird. Zu Beginn aller Bemühungen muß man sich entscheiden ob der bestehende Funktionsausfall mit einer "künstlichen Therapie" versorgt werden muß oder man gleich mit der "natürlichen Therapie" beginnen kann. Wirkprinzipien der künstlichen Therapie sind Ausschaltung Lenkung oder Ersatz die der natürlichen Therapie Schonung Normalisierung und Kräftigung der gestörten Funktion wobei die Physiologie der sekundären Modifikationen des reaktiven Vermögens (Adaptation) die Grundlage dazu darstellt. Die Stufen der Adaptation welche sich hinsichtlich Zeitbedarf und Spezifität unterscheiden sind folgende: Habituation (nervale Hemmung Dämpfung der unspezifischen Aktivierung Einschränkung der Mitreaktionen) funktionelle Adaptation (Steigerung von Trophotropie regulatorischer Ökonomie Effektivität der Kompensationsleistungen) und trophischplastische Adaptation (kompensatorische Hypertrophie Immunität Spezialisierung). Unerläßlich für ein optimales Rehabilitationsverfahren ist ein langfristiger Therapieplan mit differenzierter Handhabung der verschiedenen Reizparameter und exakter Verlaufskontrolle. Es ist zu empfehlen neben der Individualfaktoren auch die spontanrhythmischen Schwankungen des Reaktions- und Adaptationsvermögens mit einzubeziehen d. h. eine jahreszeitliche Ordnung der Rehabilitationsmaßnahmen vorzunehmen. ___MH
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