Ein Beitrag zur Behandlung des Sudeck-Syndroms1 2 |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 28 (1976) 143-144. 1976;
Abstract: Aus der Orthopädischen Abteilung (Leiter: Dr. HERSCHMANN) der Clara-Zetkin-Poliklinik Wittenberg (Ärztlicher Direktor: OMR Dr. BAUER) 1 Nach einem Vortrag gehalten auf der Gemeinschaftstagung der Orthopäden der CSSR und der DDR vom 25. bis 28. April 1974 in Karlovy Vary. 2 Herrn DOZ. MUDr. KAREL LEWIT Dr. Sc. zum 60. Geburtstag. Vor etwa 6 Jahren wurden wir mit der manuellen Mobilisationsbehandlung der Extremitätengelenke bekannt gemacht. Kernpunkt ist dabei die Untersuchung und Wiederherstellung des Gelenkspieles das von MENNELL als joint play beschrieben wurde. Die Bewegungen des Gelenkspieles lassen sich nur passiv ausführen. Es handelt sich dabei um Traktion anteroposteriore Parallelverschiebung latero-laterale Parallelverschiebung und Seitneigungsfedern. Die Techniken sind im einzelnen in dem Leitfaden von SACHSE geschildert. Die kleinen Gelenkspielbewegungen sind schmerzlos lange vor den normalen Funktionsbewegungen möglich besonders die Traktion. Die Beübung des joint play führt sekundär zur Verbesserung bzw. zur Erreichung der Funktionsbewegungen. Die MENNELLschen Techniken haben wir zunächst bei kontrakten Gelenken angewendet besonders nach längerer Ruhigstellung in Gipsverbänden. Wegen der schmerzlosen und einfachen Handhabung behandeln wir seit vier Jahren damit auch die Sudeckschen Erkrankungen. Dabei bestätigt sich daß die Patienten die Gelenkspielbewegungen schmerzlos vertragen bevor die Beübung der Funktionsbewegungen möglich ist. Wir überweisen daher jeden Patienten sofort der Abteilung für Physiotherapie wenn bei ihm ein M. Sudeck diagnostiziert ist. Dort wird er von Physiotherapeutinnen behandelt die in der manuellen Mobilisationsbehandlung der Extremitätengelenke ausgebildet sind. Auf diese Weise wurden bei uns bisher 15 Patienten mit einem Sudeck-Syndrom der Hand behandelt. Wir beginnen mit der Wiederherstellung der gestörten Funktionen der Gelenke die proximal der erkrankten Hand liegen besonders des proximalen Radioulnargelenks. Parallel dazu verläuft die ärztliche Behandlung der gestörten zentralen Gelenke die reflektorisch einen nozizeptiven Reiz auf die erkrankte Hand ausüben können besonders die HWS-Segmente C6 bis Th 1. Zuletzt widmen wir uns den unmittelbar betroffenen Hand- und Fingergelenken soweit die Beübung ihres Gelenkspieles schmerzlos möglich ist. Die dabei erreichten Funktionsbewegungen werden in der üblichen Weise aktiv gegen Widerstand und in Warmwasserbad gefestigt. Bei den nächsten Behandlungen wird das joint play jeweils in der Gelenkstellung beübt die aktiv bereits erreichbar ist. ... ___MH
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