Zum Entwicklungsstand der Elektrotherapie1 |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 28 (1976) 263-268. 1976;
Abstract: Aus der Medizinischen Klinik der Medizinischen Akademie "Carl Gustav Carus" Dresden (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. med. F. RENGER) Lehrstuhl IV Physiotherapie (Prof. Dr. sc. med. H. EDEL) 1 Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR in Karl-Marx-Stadt (25. 10. 1975). Die wissenschaftlich-technische Revolution hat das Ausmaß und das Tempo der Entwicklung der Medizintechnik und damit der Elektromedizin in den letzten 20 Jahren entscheidend geprägt. Die apparative Medizin hat in dieser Zeit einen ungeahnten Aufschwung genommen. Vor 20 Jahren sah sich der Physiotherapeut einer begrenzten Gerätezahl jetzt einer nur noch schwer übersehbaren Palette von Geräten gegenüber deren Zahl ständig wächst. Am Ausmaß und Tempo dieser Entwicklung ist besonders die Elektronik mit ihren Möglichkeiten maßgebend beteiligt gewesen. Von ihrem enormen Wachstumstempo hat die Elektrotherapie die ja als Anwendung elektronischer Geräte zur Therapie Metaphylaxe und Rehabilitation von Krankheiten und Anomalien definiert wird entscheidend profitiert. Die Verbreitung der medizinischen Anwendungsmöglichkeiten der Elektronik führten bekanntlich in den letzten Jahren zur Bildung eines neuen Grenzgebietes der Medizin: "Medizinisch-biomedizinische Elektronik" (Biological und Medical Engeering). Die Besonderheit dieses Fachgebietes liegt in der Vereinigung technischer und biologischer Systeme. Welche Möglichkeiten ergaben sich durch die Entwicklung der Elektronik für die Elektromedizin? 1. Die Möglichkeit elektrische Energie in unterschiedlichen Frequenzbereichen zu erzeugen (z.B. 50 Hz 100 Hz = diadynamische Reizströme 140 Hz = Träbertscher Reizstrom 4000 bzw. 5000 Hz = Mittelfrequenzreizstrom 27 12 MHz = Kurzwelle 433 MHz = 69-cm-Welle 2375 MHz = Mikrowelle 915 MHz = eine neue Wellenlänge mit Eigenschaften zwischen Dezimeter- und Mikrowelle). 2. Die Möglichkeit elektrische Energie exakt zu messen (Leistungsmeßgeräte der Reizstrom- Kurzwellen- Dezimeterwellen- Mikrowellen- und Ultraschallgeräte) sowie nieder- und mittelfrequente Reizströme sichtbar zu machen (Oszillographen an Geräten). 3. Kleinste elektrische Spannungen millionenfach zu verstärken z. B. im diagnostischen Bereich: Elektroenzephalographie Elektromyographie Ekg im therapeutischen Bereich: Biofeedback-Methode zum Muskeltraining motorischer Einheiten Relaxationstraining; myoelektrische Steuerung von Unterarmprothesen oder elektrischen Krankenfahrzeugen. 4. Die Möglichkeit der automatischen Steuerung: EDV prozeßgesteuerte Therapiegeräte Therapieprogramme. ... ___MH
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