Probleme der Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit Belastungstests |
Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 27 (1975) 107-115. 1975;
Abstract: Aus dem Institut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster (Direktor: Prof. Dr. med. habil. H. Jordan) und der Medizinischen Klinik Lehrstuhl für Physiotherapie (Prof. Dr. sc. med. H. EDEL) der Medizinischen Akademie "Carl Gustav Carus" Dresden 1Nach einem Vortrag zum 7. Kongreß der Gesellschaft für Physiotherapie der DDR Dresden November 1974 Infolge der zunehmenden Bedeutung der Herz-Kreislauf-Krankheiten insbesondere der koronaren Herzkrankheit im Krankheitsgeschehen unserer Zeit gewinnen funktionsdiagnostische Methoden die Störungen des Herz-Kreislauf-Systems zu erkennen und zu quantifizieren oder auszuschließen gestatten großes Interesse. So kann man durch eine standardisierte ergometrische Leistungsprüfung zum einen die Leistungsstufe ermitteln bei der es zum Auftreten einer typischen das heißt belastungsabhängigen Angina pectoris und Ischämiezeichen im Belastungs-EKG kommt. Die dabei gefundene Leistungsgrenze gestattet die Größe der Koronarreserve und den Schweregrad der Erkrankung abzuschätzen. So kann man zum Beispiel mit ROSKAMM annehmen daß eine schwere Belastungskoronarinsuffizienz vorliegt wenn ischämische ST-Senkungen schon bei 25 Watt Belastung auftreten; eine mittelschwere Form wenn diese bei 50 Watt; eine leichte Form wenn diese bei 75 Watt Belastung vorkommen. Die Tiefe der Senkung der ST-Strecke im Belastungs-EKG hat dabei hinsichtlich der Mortalitätsrate direkte prognostische Bedeutung. Zum anderen lassen sich durch die Austestung der Leistungsbreite in diesem Bereich hämodynamisch wirksame organische Koronarerkrankungen weitgehend ausschließen oder Vorstadien und Risikofaktoren (zum Beispiel aszendierende oder sogenannte Übergangsformen von Senkungen der ST-Strecke im Belastungs-EKG hyperdyname Formen der Blutdruck- und Frequenzregulation unter Belastung) erkennen. Die ergometrische Funktionsdiagnostik gestattet weiterhin die Festlegung zulässiger Belastungsgrößen bei der individuellen Abstufung des Funktionstrainings im Rahmen der präventiven und rehabilitativen Kardiologie. Eine exakte Dosierung der Trainingstherapie erfolgt entweder entsprechend der ergometrischen Leistungsstufen oder/und über die bei der Ergometrie ermittelte Herzfrequenz. Die Leistungsstufen finden in der Praxis hauptsächlich Verwendung bei der Zuordnung der Patienten in leistungsorientierte Trainingsgruppen die ergometrisch ermittelte. Herzfrequenz zur Festlegung eines individuell kontrollierbaren Trainingsmaßes. ... ___MH
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