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November 2024

Modell einer Rehabilitationskur

Journal/Book: Zschr. Physiother. Jg. 27 (1975) 45-48. 1975;

Abstract: Aus dem Sanatorium Thermalbad Wiesenbad (Ärztlicher Direktor: MR Dr. med. W. SIEGMUND) Der Rehabilitationsprozeß eines Patienten kann nicht in allen Fällen mit einer resistutio ad integrum - gleichbedeutend mit einer vollen Eingliederung in den Arbeitsprozeß - abgeschlossen werden. Speziell unter den Lähmungserkrankungen gibt es einen beträchtlichen Teil Patienten der mit Restzuständen und Behinderungen fertig werden muß und trotz einer seinem Gesundheitszustand angemessenen Tätigkeit ständig medizinischer Betreuung und Fürsorge bedarf. Den durch Lähmungserkrankung behinderten Patienten drohen mit zunehmendem Alter ernste Gefahren. Durch die statische Insuffizienz kommt es zu frühzeitigen Verschleißerscheinungen in den großen Gelenken und an der Wirbelsäule. Die längeren Erholungszeiten die die gelähmte Muskulatur gegenüber der gesunden braucht führen - langsam zunehmend - zum Leistungsverlust. Der Alltag bietet nur ein ungleichmäßiges Training. Zum schnelleren Ablauf der Tagesarbeit haben sich die Patienten Ausweichbewegungen angewöhnt. Dadurch bleibt die oft noch arbeitsfähige Muskulatur ungenutzt. Man kann die Notwendigkeit der Kurbehandlung von drei Gesichtspunkten betrachten: 1. Vorhandene Leistungsreste werden erhalten Leistungsreserven zu neuer Fähigkeit und Tätigkeit entwickelt und statische Insuffizienzen die mit vorzeitigen Abnutzungserscheinungen in den Gelenken verbunden sind vermieden. 2. Die kurmäßige Behandlung kann intensiver ökonomischer und wirkungsvoller gestaltet werden als die ambulante. 3. Die Spezialkenntnisse des Behandlers und seine intensive Beschäftigung mit dem Gebiet der schlaffen Lähmung gewährleisten daß dem Patienten eine optimale Behandlung sowohl in physiotherapeutischer als auch in rehabilitativer und versorgungstechnischer Richtung zuteil wird. Im Zuge der Profilierung des Kur- und Bäderwesens wurde das Sanatorium Thermalbad Wiesenbad außer mit der Behandlung des Morbus Bechterew vornehmlich mit der Nachbehandlung der Restlähmungen nach Poliomyelitis betraut. Im Jahre 1972 wurden im Sanatorium 1240 Erwachsene behandelt. Davon litten 614 an Restlähmungen nach Poliomyelitis (60% Frauen 40% Männer). Von diesen teils schwergelähmten Patienten stehen 82% voll im Arbeitsprozeß 5% haben ein Teil-Arbeitsverhältnis 7% sind Hausfrauen und nur 6% üben keine Tätigkeit aus. 21% unserer Patienten bekommen eine Rente. Davon sind die Hälfte Sonderpflegegeldempfänger. Wenn man die Hausfrauen von denen 2/3 Invaliden-Rentnerinnen sind mit zu dem Patienten-Anteil rechnet der für die Gesellschaft einen sogenannten ökonomischen Nutzen bringt ergeben sich gegenüber 94% tätigen Menschen 6 % Nicht-Arbeitsfähige. ... ___MH


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