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December 2024

Physiotherapie als adaptive Leistungstherapie

Journal/Book: Wiss.Z.Fr.-Schiller-Univ. Jena Math.-Nat.R. 23.(1974) H.3/4. 1974;

Abstract: Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster (Direktor: OMR Prof. Dr. med. habil. H. Jordan) Es kann keineswegs ohne Unbefangenheit geschehen heute und gerade an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein modernes Konzept der "Physiotherapie als adaptive Leistungstherapie" entwickeln zu wollen denn bereits seit nunmehr 46 Jahren ist die Physiotherapie in der Universitätsstadt Jena mit einem eigenen Institut in Forschung Lehre und Praxis beheimatet und hat von hier aus als ein Kraftfeld von fühlbarer Stärke auf die Medizin überhaupt und unser Fachgebiet im besonderen Einfluß genommen. Dieses Institut ist wesentlich von Julius Grober auf- und ausgebaut worden der hier in Fortführung einer schon auf Christoph Wilhelm Hufeland zurückreichenden Tradition - ich erinnere an Grobers "Neue Makrobiotik" - gewirkt hat und der im Herbst 1971 kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahres gestorben ist. In der Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität begegnen uns zudem mit Carl Gerhard Hermann Nothnagel Roderich Stinzing Erwin Schliephake Karl Kötschau und Siegfried Eitner Persönlichkeiten der Wissenschaft die an der Entwicklung und Ausreifung der "Physikalischen Therapie" - oder wie wir heute sagen - "Physiotherapie" entscheidend beteiligt waren. Ein großes Muster weckt Nacheiferung und gibt dem Urteil höhere Gesetze sagt Friedrich Schiller dessen Namen unsere alma mater Jenensis trägt im Prolog seiner Wallensteintrilogie und es gilt deshalb für uns Heutige die wir an den Weiterbau des uns von unseren Vorgängern Übergebenen zu gehen haben die tragfähigen Fundamente unseres Fachgebietes aus allen zeitbedingten historischen Zutaten" deren es so manche gibt freizulegen und sie auf ihre Belastbarkeit für einen neuen Bau zu prüfen. 1. Am Anfang aller hierauf gerichteten Bemühungen und Betrachtungen muß ein Bekenntnis zur Ganzheitsmedizin stehen. Wie der menschliche Organismus ein Ganzes ist so muß auch die Therapie diese Ganzheit berücksichtigen - "Ganzheit" im Sinne des griechischen Wortes "holos" = "ganz" verstanden und demnach als Einheit von Polaritäten oder Dualitäten begriffen die eben dadurch daß sie Gegensatzpaare sind das Gegensätzliche von Thesis und Antithesis zur Synthesis aufheben Einheit durch Kampf der Gegensätze wie es Lenin bündig formuliert hat. Von diesem Wort "holos" her drängt sich zunächst die sprachliche Verwandtschaft mit unserem Wort "heilen" auf. Etwas heil machen heißt etwas wieder ganz machen - die englische Bezeichnung "whole" für "ganz" spiegelt diese etymologische Beziehung zu "holos" besonders gut wider Die Medizin muß sich meine ich stets jener "Gegensätze in der Einheit eines und desselben Ganzen" [33] die also dessen raumzeitliche und systemkausale Totalität ausmachen [28] im heilsamen Vollzug bewußt bleiben Zum "Ganzen" in einem solchen Sinne gehören etwa die Gegensatz paare Physis und Psyche Individuum und Gemeinschaft Mensch und Umwelt aber auch Aszendenz und Deszendenz Funktion und Struktur Belastung und Entlastung - und es gehört vor allem auch dazu die Berücksichtigung der zeitlichen Ganzheit des pathischen bzw. des hygiogenetischen [28] Prozesses entsprechend der biologischen Zeitgestalt des Menschen die oft genug auch heute noch in der praktischen Medizin völlig negiert wird. Pathogenese und ihr Gegenteil die Hygiogenese [28] sind langfristige Prozesse; sie reichen viel weiter als man beim ersten Hinsehen annehmen möchte wenn sie zeitlich überhaupt bestimmbar sind. Daher müssen Prävention Prophylaxe Metaphylaxe Therapie Rekonditionierung und Rehabilitation als ärztliche Aufgaben möglichst in ein unauftrennbares Ringschlußsystem gebracht werden. Dies kann natürlich nicht bedeuten das ärztliche Tun am Menschen von dessen Geburt an bis zum Tod zu planen und planbar zu machen; es bedeutet aber zumindest Behandlungsformen zu finden die jeweils nicht nur heilen oder bessern sondern zugleich auch das Weiterschreiten der Erkrankung verhindern oder dem Neuzutritt anderer Leiden vorbeugen können. Und so ist es verpflichtendes Anliegen auch des Hochschulunterrichts nicht nur Krankheitslehre und Therapie sondern zugleich auch Gesundheitslehre und Prävention zu betreiben. Wie die Bedingungen jedes gesellschaftlichen Prozesses so müssen auch die Bedingungen des medizinischen Prozesses also der Krankheit und ihrer Heilung umfassend in ihrer Komplexität studiert werden. Unsere neue medizinische Hochschulreform gründet sich sehr bewußt auf solche Einsichten. Die Forderung einer Ganzheitstherapie ist wohl so alt wie die ärztliche Ethik überhaupt; schmerzlich empfundene Dehiszenzen zwischen solcher Zielstellung und ihrer Verwirklichung waren immer wieder Anlaß zu entsprechenden Aufrufen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So sagte Robert Koch zum Problem Tuberkulose: "Die Diagnosen stimmen aber dem Kranken fehlt etwas anderes." Ludolf Krehl postulierte das Ganze einer Therapie habe mehr zu sein als Heilung nämlich die Rettung der Persönlichkeit. Rudolf Virchow begriff die Medizin als eine soziale Wissenschaft und folgerte daraus die Notwendigkeit einer gesamtheitlichen sozialen Therapie. Ganzheitstherapie versteht sich letztlich aber in einem recht einfachen Sinne: Im Kampf gegen das Wesen des Krankseins soll zugleich die Anstrengung um das Gesunde im Kranken begründet sein. Und es ist durchaus vertretbar zu behaupten daß das taktische Konzept der Physiotherapie einer derartigen Zielsetzung weitgehend entspricht oder zumindest entsprechen kann. Dieser besondere soeben postulierte Stellenwert der Physiotherapie hat zu unterschiedlichen Definitionsversuchen Anlaß gegeben So hat man die Physiotherapie als "Reaktionstherapie" im Sinne Neergards [23] oder "regulative Therapie" im Sinne Ferdinand Hoffs [12] einzustufen versucht Pischinger sieht gestützt auf die Befunde die er mit der von ihm inaugurierten Serumjodometrie [25] erhoben hat ein wesentliches Wirkmoment der Physiotherapie darin daß mit ihren Maßnahmen mechanische thermische Strahlungs- oder elektrische Energie in das funktionell so bedeutsame Grundgewebe des menschlichen Körpers hineingebracht wird und Pirlet hat das Wirksam werden der Physiotherapie als Stimulierung und Intensivierung des Zellstoffwechsels angesprochen [24]. Ich möchte hierbei nur an die große Bedeutung erinnern die heute der mesenchymalen Reaktion für die Phatogenese der sklerotischen bzw. rheumatischen Krankheitsbilder beigemessen wird. In der theoretischen Medizin ist der hygiogenetische Prozeß den wir bereits als Gegenstück der Pathogenese ansprachen nach den Formulierungen von Rothschuh in einer "phasengerechten Beeinflussung der bei einer Krankheit gestörten bionomen Koaktivkomplexe d. h. assoziativer koordinativer und/oder integrativer Verbundsprinzipien" [28] zu sehen. Es wird daher die Grundaufgabe aller therapeutischen Forschung darin liegen müssen zu erweisen welches ärztliche Vorgehen im Krankheitsfall der Bionomie bzw. ihrer Wiederherstellung am besten gerecht zu werden vermag. Solchen Überlegungen folgend und immer an der formalen und zeitlichen Ganzheit des pathischen Prozesses orientiert sehen wir eine sinnvolle Abfolge von Entlastung und Belastung als den typischen Wesenszug der Physiotherapie an [13]. Wir wenden uns damit an die Beeinflussung der Gesamtheit maßgeblicher Funktionskreise im Organismus hauptsächlich Atmung Kreislauf und Stoffwechsel wobei unter Berücksichtigung der schon von Lorenz oder Roux als Gesetz [3] formulierten Zusammenhänge zwischen Organ und Funktion die Entlastungs- oder Schonphase so kurz wie möglich gehalten sein soll um der Belastungs- bzw. Übungsphase maximal Raum zu geben. Wir wissen nach diesen Gesetzen daß die veränderte Funktion auch das Organ anpassend umformt und daß andererseits Strukturen so lange umgeformt werden bis das Maximum der notwendigen Leistung mit minimalem Aufwand erreicht werden kann. Das ist Bioökonomie. Definiert man wiederum mit Rothschuh Metaphylaxe als die Gesamtheit derjenigen regulativen Prozesse welche der "Beseitigung pathischer Strukturdefekte oder pathischer Funktionsstörungen" dienen (a. a. O. S. 246) dann läßt sich die Leistungsfähigkeit der Physiotherapie im Bestreben diese metaphylaktischen Kräfte durch Inanspruchnahme und Förderung der körpereigenen Gesamtleistung zu unterstützen besonders gut erkennbar machen. Das soll ja auch in der axiomatischen Bezeichnung "Physio"therapie zum Ausdruck kommen. Bionomie [28] beinhaltet nun zugleich auch stets das Prinzip der Bioökonomie und diese kann offenbar nur dann vorliegen wenn jede Einzelfunktion des Organismus in maximaler Übereinstimmung mit dessen regulatorischer Gesamtsituation abläuft. So kann z. B. die Sauerstoffversorgung des Myokards nicht allein durch eine Vergrößerung des Transversaldurchmessers der Koronargefäße ökonomisiert werden; Koronartherapeutika die sich nur auf ein derartiges Wirkprinzip stützen verschlechtern sogar die Sauerstoffbevorratung des Herzens (Roberts [27]). Eine befriedigende Lösung läßt sich dagegen erreichen wenn Koronardurchblutung und der O2-Bedarf der kardialen Arbeitsmuskulatur sinnvoll abgestimmt werden - und dies ist nach übereinstimmender Ansicht gerade der Experimentalpharmakologen am sichersten durch eine leistungsadäquate körperliche Belastung d. h. eine therapeutische Hypoxie zu erreichen wie Meesmann ausdrücklich hervorhebt [22]. In einem solchen Sinne erwarten wir von unserer Therapie eine echte regulative Leistungsantwort - und zwar eine solche auf einem höheren Qualitätsniveau. Schenk hat jüngst den Begriff "Subsistenztherapie" geprägt und darunter verstanden daß man dem kranken Menschen Mittel in die Hand gibt die ihm allenthalben zur Verfügung stehen und die er nach entsprechender Belehrung ständig und selbständig anwenden kann. Schenk hat damit den vier bekannten Therapieformen der exclusio directio stimulatio und substitutio - eine Zusammenstellung von Halhuber nun noch das subsidium hinzugefügt [29]. Der kleine hydrotherapeutische Standard Voglers [32] die Schleimhautregie die Atemgymnastik die Hinweise zur Vollwerternährung seien als Beispiele sowohl einer substitutio oder stimulatio als auch einer derartigen Subsistenz genannt die die Physiotherapie liefern kann. Ja es ist fast ausschließlich die Physiotherapie die überhaupt im Sinne der Subsistenztherapie wirksam werden kann das autogene Training wäre beispielsweise hier noch zu erwähnen. 2. Das konsequente Durchdenken solcher Prinzipien wird klarstellen in wieviel stärkerem Maße als bisher es darauf ankommt den Kranken nicht mehr als unser "Objekt sondern als unseren Mitarbeiter" zu betrachten wie es der Pariser Kliniker Kourilski [21] ausgedrückt hat. Mitarbeit des Kranken - das ist nicht etwa nur eine psychische sondern im ganz wörtlichen Sinne eine physische Forderung an den Patienten der damit aus seiner durch die akute Erkrankung weitgehend erzwungenen Passivität baldmöglichst herausgenommen und auf eine bewußte Mitsteuerung seiner Rehabilitation orientiert werden muß. Somit nehmen Kranker und Arzt gleichermaßen teil an dem aktiven Betreiben der Hygiogenese - und ebenso verlangt die nicht vollständig bewältigte Hygiogenese mit anderen Worten der chronische Leidenszustand auch eine chronische Therapie die gleichzeitig sozusagen in den Bereich der chronischen Gesundheitsübung übergeht. Jede derartige Therapie muß aber nun sicherlich möglichst breitflächig bzw. vielschichtig - ganzheitlich - angreifen und muß dabei risikoarm d. h. langfristig genug ohne schädigende Nebeneffekte ausübbar sein. Letzteres ist ganz besonders zu betonen. Die "chronische" oder besser "langfristige" Physiotherapie des Altersherzens der Kardiosklerose der rheumatischen Krankheiten des chronischen bronchitischen Syndroms oder aber auch die Physiotherapie der kindlichen Haltungs- oder Entwicklungsschwächen seien dafür beispielhaft angeführt. Ein solches Vorhaben aber über die bisher bestehenden Ansätze hinaus in ein funktionierendes System zu bringen dürfte angesichts der Anforderungen der wissenschaftlich-technischen Revolution an den Menschen von heute und morgen eine der vornehmsten Aufgaben der gegenwärtig erforderlichen Gesundheitspolitik sein. So stellen sich abgestufte Organisationsformen für unser sozialistisches Gesundheitswesen die etwa hinsichtlich der Physiotherapie folgendermaßen skizziert werden können: - Einbeziehung der Physiotherapie in möglichster Breite in den Gesamtheilplan insbesondere schon in den Frühphasen der klinischen Behandlung; - Überführung des nicht mehr klinikbedürftigen Kranken in ein medizinisches Intensivprogramm der Rehabilitation in Kurorten oder Sanatorien; - Weiterführung der Kranken nach diesem Intensivprogramm in einer gezielten physiotherapeutischen Langzeitdispensaire mit Kontrollsystemen für den Grad der wiedererlangten Leistungsfähigkeit und - eine ständige Gesundheitserziehung. Diese Forderungen bedeuten ganz klar eine entsprechende Komplettierung der klinischen Therapie die konsequente und gerichtete Profilierung von Kurorten und Sanatorien die Erziehung und Weiterbildung der fachärztlichen Disziplinen insbesondere des Fachbereiches Physiotherapie selbst und des Fachbereiches Allgemeinmedizin sowie Schulung und Entwicklung des medizinischen Personals. Diese Aufgaben sind sehr groß; sie entsprechen voll den Zielsetzungen der sozialistischen Länder und sind letztendlich die praktische Konsequenz der humanistischen Auffassung einer sozialistischen Medizin. So wird der Schritt vom Heute zum Morgen für die Physiotherapie wohl aussehen müssen - ich bin real genug zu wissen welche Schwierigkeiten sich der Realisierung entgegenstellen. Die Problematik liegt aber hierfür nicht etwa in erster Linie auf der Ebene der Organisation - sie ist vordergründig ein ideologisches Anliegen. Die einfachste aber sehr fruchtbringende Grundüberlegung zu einer derartigen Orientierung ist die daß am Anfang jeder Therapie die Ordnung der Lebensumstände und der "Grundfunktionen" des Kranken stehen muß - eine alte Weisheit die aber auch in der Medizin unserer Tage noch immer nicht zur vollen Selbstverständlichkeit geworden ist. 3. Die Belastungsintensität der Physiotherapie besitzt (auch im eigentlichen therapeutischen Bereich) durchaus stress-Charakter weshalb Bajusz - ein weiterer Definitionsversuch - für die Physiotherapie von einer "Stresstherapie" spricht [2]. Die Beziehungen der Physiotherapie zum Stressgeschehen gründen sich darauf daß man ihre Behandlungsweisen als unspezifische "Reizserien" bezeichnen kann auf die der Organismus mit einer adaptiven Einstellung antwortet. Diese ist bis zu einem gewissen Grade typisiert und löst bestimmte am besten am kollektiven Verhalten einer behandelten Gruppe zu studierende Reaktionen aus wie sie etwa am eindrucksvollsten in den sogenannten "Kurreaktionen" faßbar werden. Unser Arbeitskreis in Bad Elster hat seit vielen Jahren diese kollektiven Reaktionen studiert und eine aussagekräftige biometrische Methodik dazu entwickelt die geeignet ist mittels der Streuungs- und Regressionsrechnung die intra- und interindividuellen Variationen der zur Beurteilung herangezogenen Parameter in Abhängigkeit von deren Ausgangslage gegen Zufallsphänomene abzugrenzen [19]. Mit ihr konnten von uns Eintritts- Akklimatisations- und Normalisierungsphasen erfaßt (Jordan [17]) und auch die Beziehungen zwischen solchen Reaktionen und gleichzeitig Antworten auf eine kombinierte medikamentöse Therapie klargelegt werden [18]. Wir konnten zeigen daß beispielsweise unter einer Kurorttherapie regulative d. h. funktionelle Normalisierungsprozesse ablaufen [14 17] und daß das Ergebnis einer Reizserienbehandlung in der Entwicklung einer histiotropen Umstellung des Organismus besteht [18]. Das ist die Erklärung für die Tatsache daß sich der sogenannte "Kureffekt" und die Wirkung der Medikamente positiv oder negativ beeinflussen können - dies gilt auch für pharmakologische Tests die während einer Kurbehandlung durchgeführt werden. Derartige Untersuchungen sind prinzipieller Natur für die praktische Lösung der Probleme einer möglichen Interaktion zwischen Pharmakotherapie und Physiotherapie. Es gelang uns ferner der Nachweis eines echten "unspezifischen" Therapieerfolges einer Kurbehandlung d. h. einer komplexen Physiotherapie der sich in einer signifikanten Herabsetzung der Anfälligkeit und des Schweregrades gegenüber z. B. Grippeerkrankungen äußerte Erkrankungen also die selbst keine Indikation für eine Kurortbehandlung darstellen [15]. Dies wurde an Hand von Untersuchungen in einem chemischen Großbetrieb unserer Republik erwiesen. Das "Unspezifische" an einer solchen Therapie glaubten wir am ehesten am Verhalten der sogenannten biogenen Amine studieren zu können So zeigte sich beispielsweise daß sogar durch Trinken der Heilquellen in Bad Elster und Bad Brambach im akuten und chronischen Versuch eine hochsignifikante und beträchtliche Vermehrung der Ausscheidung von 5-Hydroxyindolessigsäure und der Vanillinmandelsäure im Urin zustande kommt die bei Trinkwasserversuchen ausbleibt. Hier liegen also offenbar Effekte vor die über die einfachen Stoffwechselbilanz-Aspekte der Trinkkur hinausführen und deshalb möglicherweise auch als unspezifische Reaktionen anzusehen sind und neue Zugangswege zur Effektivitätsermittlung von Trinkkuren darstellen. Nach Glaser [6] Prosser [26] Brück [5] und dem Arbeitskreis um Golenhofen [7] Hensel und Hildebrandt [9] ist jede Adaptation "gleichsam als eine Regelung höherer Ordnung" zu verstehen indem der akute Regelungsprozeß im Sinne einer verbesserten Regelung umgeformt wird. Über den Weg der sogenannten "cross-adaptation" können gleichsinnige positive Regelungsoptimierungen auch in anderen als den gerade stimulierten Funktionsbereichen zustande kommen die zugleich eine plausible Erklärung für unspezifische Therapieeffekte als auch für das abgeben was unter "Ganzheitstherapie" im geschilderten Sinne zu verstehen wäre. So verbessert etwa ein Kaltreiztraining die Ökonomie der Herzfrequenz unter dosierter Belastung oder ein muskulärer Trainingsprozeß die Sauerstoffmangeltoleranz. Auch eine Verbesserung psychischer Leistungen durch körperliches Training könnte in dieser Weise gedeutet werden. Natürlich ist es nicht immer leicht hierbei zwischen einer tatsächlich gekreuzten Adaptation und einer einfachen koaktiven oder koordinativen Verbundsleistung [28] zu unterscheiden. So besteht z. B. das wesentliche Element des muskulären Trainings nicht in einer Hypertrophie des Muskels sondern in einer Zunahme seiner mitochondralen Atmungsaktivität die über die Lieferung energiereicher Phosphate möglicherweise nicht nur die erhöhte muskuläre Leistung selbst sondern auch eine generelle Verbesserung der Sauerstoffmangeltoleranz bedingen könnte. Sicherlich gibt es nun aber auch negative cross-adaptation-Phänomene und es muß somit ein Forschungsziel sein die vorrangigen Therapieelemente der Physiotherapie nach positiven oder negativen cross-Effekten abzusuchen. Im Vordergund des Interesses steht angesichts der nachgewiesenen thermoregulativen Verweichlichung des Menschen unserer Zeit die Anpassung an Kaltreize wobei die tagesrhythmische Variation der menschlichen Wärmeregulation auch einen situationsgerechten Einsatz der Therapiemittel entgegen jedem praktisch zumeist geübten Schematismus ermöglichen könnte. Hierzu hat Hildebrandt bekanntlich schon konkrete Beispiele gebracht [10]. Sie zeigen daß der Mensch eine vom Tagesrhythmus abhängige unterschiedliche Warm- bzw. Kaltempfindlichkeit aufweist. Auch Saisondifferenzen der Kalt- und Warmreizempfindlichkeit sind bekannt. Trainingseffekte führen nun offenbar zu einer Histiotropie bzw. Bioökonomie. Es ist nachweisbar daß funktionelle Ökonomie auch gleichbedeutend mit funktioneller Eurhythmie ist. Eurhythmie oder rhythmische Ordnung bedeutet Normalisierung wie wir aus den grundlegenden Untersuchungen von Hildebrandt wissen [11]. Ich habe am Beispiel der kardialen Rhythmik des Menschen zeigen können daß Histiotropiezustände mit einer Eurhythmie d. h. einer relativen rhythmischen Ordnung ergotrope Zustände jedoch mit einer Dysrhythmie verbunden sind [16]. Der Koppelungsgrad verschiedener rhythmischer Funktionsabläufe ist relativ stark - so z. B. der von Pulsfrequenz und Atmung oder von arterieller Grundschwingung und Herzfrequenz [11] - so daß auch hier mit einer Art cross-Effekt im Sinne einer absoluten oder relativen Koordination [10] gerechnet werden kann. Das Erreichen einer Histiotropie bedeutet also auch die Wiederherstellung der rhythmischen Ordnung. Im Zusammenhang damit führten uns diese Arbeiten zur Formulierung des Begriffes der "funktionellen oder regulativen Norm" bzw. der "regulativen Null-Lage" die sich biometrisch über den Weg des sogenannten "cross-over-phenomen" erfassen läßt. (Damit konnte auch der reaktive Normalisierungsprozeß der sich wie schon gesagt im Zuge z. B. einer Kurbehandlung einstellt nachgewiesen werden.) Beispielsweise am Körpergewicht und am Blutdruck beurteilt ergab diese "funktionelle Norm" deutlich faßbare Abweichungen gegenüber anderen bisher gebräuchlichen statischen d. h. nicht funktionellen Normen. Ich kann darauf leider nicht weiter eingehen; wichtig ist festzuhalten daß Normbereiche auf diese Weise faßbar werden und damit die Möglichkeit eröffnen Therapieeffekte auf die Funktion sichtbar zu machen. 4. Es läßt sich aus diesen wenigen Beispielen schon mit einiger Klarheit ablesen inwieweit eine Reizserientherapie in der Lage ist therapeutisch wichtig Ordnungsprozesse im Organismus einzuleiten und zu unterhalten. Nicht nur bei den Krankheitsprozessen die Kötschau als "Entordnungskrankheiten" bezeichnet lohnt es sich über die Induzierung einer Reizserienrhythmik den Gesamtprozeß der rhythmischen Funktionsordnung zu begünstigen. Man kann behaupten daß mit jeder Reizserientherapie deshalb ein Mehr an heilsamen Effekten hervorzubringen ist als auf pharmakologischem Wege allein erwartet werden könnte. Auch die dynamische und zeitliche Zuordnung der Physiotherapie zur Pharmakotherapie wird hiervon entscheidend mitbestimmt. Auf diese Problematik hat insbesondere mein Mitarbeiter Callies in bezug auf die Rheumatherapie aufmerksam gemacht. Dieser Umstand erklärt wohl auch warum recht unterschiedliche Krankheitsprozesse mit der gleichen physiotherapeutischen Methode gleich gut zu beeinflussen sind - ein Problem welches Heubner 1955 als ein "seinem Wesen nach wahrhaft medizinisches" und als "eine der vornehmsten Aufgaben überhaupt" ansprach [30]. Inwieweit wir allerdings mit unseren physiotherapeutischen Maßnahmen eine wirkliche Adaption erreichen ist eine Frage die sich besonders von der Unterscheidung zwischen Gewöhnung und Adaptation her stellt [6]. "Adaption" bedeutet im Gegensatz zu "Gewöhnung" eine veränderte nicht aber verminderte Reizbeantwortung also nicht etwa einen quantitativen Antwortverlust. Adaptation kann als eine Sonderform der Reizbeantwortung mit dem Endziel einer verbesserten Regulation [7] angesehen werden die dann in der Bildung eines Adaptates d. h. einer durch die Adaptation manifestierten Änderung der Gesamtheit aller einbezogenen morphologischen und funktionellen Phänomene [1] gipfelt. So werden wohl bei Adaptationsvorgängen auch Sollwert- oder Zielwertstellungen in bestimmten Regulationskreisen vor sich gehen die bei der Gewöhnung fehlen. Sicher können Gewöhnungs- oder Akklimatisationsvorgänge gelegentlich so Hand in Hand gehen daß sie schwer oder gar nicht voneinander zu trennen sind. Des weiteren kann ein adaptiver Vorgang eine "Wirkungslosigkeit" der Therapie vortäuschen besonders dann wenn die adaptive Leistung des Organismus nicht sicher überschaut werden kann. Es ist deshalb erforderlich bei der Auswertung von Therapieergebnissen die schon erwähnte Abhängigkeit vom Ausgangswert zu berücksichtigen und auch möglichst viele zeitlich nicht zu weit auseinanderliegende Messungen repräsentativer Parameter zur Bewertung heranzuziehen. Besonders hat sich uns hierbei die Berechnung von Streuungen der täglichen Änderungen solcher Meßwerte bewährt wie sie von Wagner und mir entwickelt und praktiziert worden ist [17 19 20]. Wichtig ist es schließlich auch die Phase der Desadaptation d. h. der Reaktion des Organismus nach Beendigung der Reizserie mit in die ärztliche bzw. biometrische Beobachtung einzuschließen. Adaptation als "Regelung einer höheren Ordnung" muß nun deshalb auch als eine Form von echtem Leistungszuwachs anerkannt werden. Obzwar Adaptation als Begriff auch die für das individuelle Leben ungünstigen Anpassungserscheinungen mitumfaßt so ist es doch sicher daß sie eine Umstellung bedeutet die das Überleben unter veränderten Bedingungen begünstigen kann oder soll wie es Prosser [26] formulierte. Jede feedback-Leistung des Organismus muß und kann bis zu dem Grade gefordert werden den das optimale Funktionspotential des lebendigen Systems garantiert. Ihre Überforderung führt zur Katastrophe (etwa des 3. Stadiums des general-adaptation-syndroms nach Selye [31] oder der Selbachschen Krise) ihre Unterforderung zur schrittweisen Verkümmerung der Reaktionstüchtigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Stressoreffekte. Die Regelprozesse im menschlichen Organismus können deshalb als eine biochemische Möglichkeit verstanden werden die Konstanz der Struktur zu erhalten und somit dient jede Verbesserung der regulativen Güte auch der Optimierung der Struktur und damit der Leistung. Es ist festzuhalten: Je komplexer die Therapie die Funktionen des Organismus fordert um so besser ist die Chance zur Adaptation in einfacher bzw. gekreuzter Form. Von einer solchen Warte aus versteht man wohl die Forderung am besten diese physiotherapeutischen Behandlungsverfahren besonders auch in präventiver Hinsicht anzuwenden also eine Therapie des "Fast-Kranken" zu betreiben wie es Julius Grober [8] genannt hat und in die prämorbide Phase bzw. das Frühstadium von Erkrankungen wirksam einzugreifen. Es soll nicht behauptet werden daß alle physiotherapeutischen Behandlungsformen ein gleiches Gewicht in der Ausprägung solcher reaktiver Antworten des Organismus besäßen. Am auffälligsten werden diese sich im Zuge einer kombinierten Physiotherapie entwickeln wie am Beispiel der Kurorttherapie besonders gut gezeigt werden kann. Allerdings muß gerade jede derartige Reizkoppelung gut durchdacht und reaktionsangepaßt verordnet werden. Es kann uns nur darauf ankommen zu beweisen wann und nicht etwa daß die Physiotherapie besser wäre als andere Behandlungsverfahren. Die Physiotherapie will - entgegen mancher autarkistisch-sektiererischen Meinung immer im Gesamtsystem des Therapieplanes integriert bleiben. Sie sollte stets dann - aber auch nur dann - vorgezogen werden wenn mit ihr bei gleichen Erfolgschancen dem Kranken eine anderweitige Behandlungsart erspart bleiben kann ; erst recht natürlich wenn im Sinne des Gesamtheilplanes damit eine bessere risikoärmere oder schonendere Versorgung des Kranken zu erwarten ist. Hieraus ergibt sich die große Verpflichtung zu einer entsprechenden differentialtherapeutischen Forschung für die zwar die Physiotherapie selbst allergrößte Anstrengungen machen muß zu der aber auch die klinische Medizin bereitwilligst und mit allen Mitteln ihrer fachwissenschaftlichen Kontrolle des Krankheitsverlaufes beitragen sollte. (Besonders spezielle Ansatzpunkte hierüber werden wir gerade in Jena auf dem Gebiete der rheumatischen Erkrankungen sehen.) Es ist erforderlich - die fehlerhafte Praxis beweist es - immer wieder darauf hinzuweisen daß auch die Physiotherapie nur dann ihre Wirksamkeit erweisen kann wenn sie mit dem Ernst betrieben wird der jeder anderen Therapieform auch gezollt wird. Die Tatsache daß die physiotherapeutischen Handgriffe meist nicht durch den Arzt selbst sondern durch mehr oder minder anonymes Hilfspersonal fern von der Kontrollmöglichkeit des Anordnenden ausgeübt werden legt dem Therapeuten und dem Arzt eine besondere Sorgfalt und Umsicht auf. Es ist erforderlich nicht nur eine sichere Diagnose sondern darüber hinaus noch möglichst eine Reaktions- und Situationsdiagnose zu stellen den Kranken zu instruieren was mit ihm geschehen wird das therapeutische Arsenal der Physiotherapie zu kontrollieren und für seine sachgerechte Anwendung zu sorgen die verordneten therapeutischen Mittel selbst genau genug zu kennen und die Sauberkeit der therapeutischen Technik zu überwachen. Die Gegenwart erfordert daß die Medizin alle Anstrengungen macht das Potential zum Kampf um die Gesundheit und Gesunderhaltung unserer Menschen ständig zu verbessern. Gerade die Physiotherapie kann hier erfolgreich sein wenn sie nur unbeirrbar an ihren Zielen festhält und sich ständig ihrer Möglichkeiten aber selbstverständlich auch ihrer Grenzen bewußt bleibt. Mag uns auf diesem Weg ein Goethewort begleiten: Die Natur versteht gar keinen Spaß, sie ist immer wahr, immer ernst, immer streng - und die Fehler und Irrtümer sind immer die des Menschen. Anmerkung Antrittsvorlesung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gehalten am 12. Juni 1972. Literatur [1] Adolph E. F. General and specific Characteristics of Physiological Adaptations. Amer. J. Physiol. 184 (1956) 18-20. [2] Bajusz E. Über Balneo- und Klimareaktionen der Muskeln. Angaben zum Problemen der organischen Verteilungsregulation. Arch. phys. Ther. (Lpz ) 7 (1955) 333-356. [3] Benninghoff A. Studium Generale 3 (1949) 9. [4] Bertuch F. J. Dr. C. W. Hufelands Königl. Preuß. Geh. Raths nötige Erinnerung an die Bäder und ihre Wiedereinführung in Deutschland nebst einer Anweisung zu ihrem Gebrauche und bequemen Einrichtung derselben in den Wohnhäusern. Weimar im Verlage des Industrie-comptoirs 1801 [5] Brück K. Physiologische Grundlagen der Abhärtung. Arch. phys. Ther. (Lpz.) 16 (1964) 8-20. [6] Glaser E. M. Die physiologischen Grundlagen der Gewöhnung. Stuttgart Thieme 1968. [7] Goldenhofen K. Physiologische Aspekte zur Soziosomatik des Kreislaufes. In: Verhandl. Dtsch. 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