Behandlung peripherer arterieller Durchblutungsstörungen in den Heilbädern und Kurorten

Journal/Book: Sonderdruck aus HEILBAD UND KURORT Zeitschrift für das gesamte Bäderwesen Heft 5 73 Seite 118 bis 121. 1973;

Abstract: Dr. med. Hermann L e p p e r t Bad Wildungen Kurortbehandlung hat eine alte Tradition. Sie reicht als therapeutisches Prinzip bis in den Anbeginn der Medizin. Zu allen Zeiten gab es Anhänger und Kritiker der Behandlung kranker Menschen in den Heilbädern und Kurorten. Beide Gruppen sind überzeugt die richtige Auffassung zu vertreten. Für die weitere Entwicklung der Heilbäder und Kurorte sind solche Auseinandersetzungen von entscheidender Bedeutung. Deshalb wird es sehr darauf ankommen Fehlentwicklungen welche die Behandlungserfolge und damit den Ruf eines Heilbades beeinträchtigen rechtzeitig zu erkennen und wirksam zu beeinflussen. Wer beurteilen kann und überzeugt ist daß es sich im Interesse der Patienten - nicht der Geschäftemacher lohnt für die Kurortbehandlung einzutreten der sollte sich mit aller Kraft einsetzen für die Beseitigung aller Störfaktoren die in zunehmendem Maße in Erscheinung treten und auf die Dauer das Ansehen der Heilbäder und Kurorte ruinieren. Dazu gehören auch Entwicklungen die vor allem in der heutigen Zeit Bewunderung auslösen die aber bei jedem der die Materie kennt ernste Besorgnisse aufkommen lassen. Sie erinnern an Beobachtungen der Verhaltensforscher daß Möven regelmäßig von den ihnen in verschiedenen Größen zum Brüten angebotenen Eiern jeweils das größte bevorzugen und damit die Erhaltung ihrer eigenen Art schädigen. Ähnliches wurde nach H. E. B o c k (4) beim Austernfischer beobachtet dessen zwanghaftes Streben dazu führt daß er sogar Eier wählt auf denen er nicht mehr sitzen kann sondern herunterrutscht. Das "sozial-medizinische Austernfischer-Phänomen" (4) (B o c k) ist bereits weiter verbreitet als man allgemein annimmt. Der Drang neue kostspieligere Idealpläne zu realisieren wird immer stärker. Deshalb sollten störende Entwicklungen in den Heilbädern und Kurorten kritischer beobachtet werden bevor uns diese über den Kopf wachsen; der gute Ruf dieser Behandlungszentren irreversibel geschädigt und ein noch stärkeres Abwandern auf die "Grüne Wiese" begünstigt wird. Auch in einer Zeit die sich leicht beeindrucken läßt von Äußerlichkeiten ist das Ansehen der Heilbäder und Kurorte im Grunde immer noch ausschlaggebend von der Qualität der Sorgfalt und dem Erfolg ärztlicher Behandlung und Betreuung abhängig. Deshalb sind ehemalige und zukünftige Kurpatienten und ihre Hausärzte sowie die Sozialversicherungsträger sehr daran interessiert über Möglichkeiten Erfolge und Fortschritte der Kurortbehandlung und der Rehabilitationsmaßnahmen (6) unterrichtet zu werden. Hierbei können die in den Heilbädern und Kurorten tätigen Ärzte wertvolle Beiträge leisten wenn sie mehr als bisher auf nachweisbare Behandlungserfolge aufmerksam machen (13). ... ___MH

Zurück | Weiter