VERGLEICHENDE MESSUNGEN DER ATEMWEGSWIDERSTÄNDE MIT DEM WECHSELDRUCKSYSTEM UND MIT DEM GANZKÖRPERPLETHYSMOGRAPHEN |
Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Direktor: Dr. H. v. Braunbehrens Inaugural - Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfasst und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Karl Tüllmann aus Freising 1969 Zusammenfassung A) Die Atemwiderstandsmessung kann bei Patienten mit einer Beeinträchtigung der mechanischen Respiration eine diagnostische Lücke schließen. B) Jede Atemwiderstandsmessung muß nach der Beziehung Widerstand = alveolärer Druck/Atemstromstärke arbeiten. In der Feststellung der alv. Druckes unterscheiden sich die einzelnen Methoden. C) Das Wechseldrucksystem erreicht die Feststellung des alveolären Druckes durch die zeitweise Reduzierung des Atemluftstromes an einem abgeänderten FLEISCH'schen Pneumotachographen. D) Die Ganzkörperplethysmographie stellt den alveolären Druck durch die bei der Atmung in einer geschlossenen Kabine auf Grund des Atemwiderstandes auftretenden Druckschwankungen fest. E) Bei der Diskussion der Fehlermöglichkeiten der beiden Methoden ergab sich daß: 1 beim Wechseldrucksystem bis zu Widerständen von ca. 12 cmH2O : l/sec trotz Beeinflussung der Werte durch Druckausgleichsverzögerung der Masse der bewegten Körperteile und abnehmender Ablassgenauigkeit eine ausreichende Meßgenauigkeit herrschen kann; 2 beim Ganzkörperplethysmographen trotz einfachen physikalischen Prinzips durch die wechselhaften Einflüsse von Temperatur jeweiligem Lungenvolumen Schreibung und Berechnung die Meßgenauigkeit in inkonstanten Grenzen variieren kann. F) Die Meßwerte des Wechseldrucksystems bewegen sich im Vergleich mit geeichten Widerständen bis zu einer Höhe von 8 cmH2O : l/sec innerhalb einer Abweichung von 10 Prozent G) Bei der Diskussion der Ergebnisse der Vergleichsuntersuchungen wurde festgestellt dass: a) das Wechseldrucksystem körperlich und psychisch weniger Auswirkungen auf den Patienten hat als die Ganzkörperplethsmographie; b) der direkte Vergleich der einzelnen Messwerte erst im Mittel bestimmter Meßwertsinterwalle einen charakteristischen Verlauf zeigt und zwar so dass die WDS Werte gegenüber den GKP-Werten mit zunehmender Höhe immer mehr zurückbleiben; c) der Normwert des gesundes Probanden für des Wechseldrucksystem mit 2 7 cmH2O : l/sec und für den Ganzkörperplethysmographen mit 2 1 cmH2O : l/sec angesetzt werden muss; d) nur ein Drittel der Meßwerte innerhalb von 20 Prozent Toleranz von der prozentualen Normwertabweichung liegt. Nach dem Vergleich mit Tiffeneautest und Atemgrenzwert zur Erkennung von Fehlbestimmungen in beiden Systemen muß mit 12 Prozent Fehlbestimmungen gerechnet werden und es tritt eine gewisse "Verwandtschaft" der Systeme WDS und Atemgrenzwert und andererseits GRP und Tiffeneautest zutage e) bei 71 Meßwerten von WDS 1 überhöhter Widerstand als aus mäßig erhöht angezeigt wurde während der GKP in 3 Fällen einen überhöhtes Widerstand als erniedrigt anzeigte und damit in 4 Prozent der Fälle zu klinisch bedeutsamen Fehlschlüssen führen würde. H) Die praktischen Vergleichsergebnisse ergaben für keines der Systeme wesentliche Vorteile. Das Wechseldrucksystem hat den Vorzug des weitaus geringeren Aufwanden und der problemloseren Messung. ___MH
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