Das kausale Problem der Wetterfühligkeit |
Journal/Book: die heilkunst Heft 1 81. Jahrgang Januar 1968. 1968;
Abstract: Von Ob.Reg.Rat Dipl. Ing. K. Daubert Aus der Medizin-Meteorolgischen Forschungsstelle Tübingen des Deutschen Wetterdienstes Zusammenfassung: Bei einer Erforschung der Wetterfühligkeit ist neben den mannigfaltigen Reizkombinationen die von der Atmosphäre ausgehen auch eine Vielfalt von Erscheinungsformen beim Menschen selbst zu untersuchen. Nicht nur das äußere Milieu in dem der Mensch lebt insbesondere die moderne Lebensweise im Behaglichkeitsklima der geheizten Wohnung oder des Autos sondern auch die Konstitution Alter Geschlecht und der jeweilige Gesundheitszustand des Menschen sind als Ausgangspunkt für eine Wetterfühligkeit zu berücksichtigen. Daneben sind auch psychische Einflüsse die zum Wetterhypochonder oder Wetterneurotiker führen können zu beobachten. - Der überlastete Mensch flüchtet sich gerne in die Wetterkrankheit damit er vor sich selbst einen Grund hat für seine allmähliche Abnahme der Leistungsfähigkeit. Daneben aber zweifelt niemand daran daß vom normalen Wetterablauf der menschliche Organismus durch die von der Atmosphäre ausgehenden Reizwirkungen beeinflußt werden kann. - Auf die Symptome der Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit wird näher eingegangen. Bei der Frage nach der kausalen Wirkung der einzelnen Reizfaktoren der Atmosphäre muß man zunächst feststellen für welche Reizgrößen der Organismus Aufnahmeorgane besitzt. Das kausale Problem wird dadurch erschwert daß die Atmosphäre stets in ihrer Gesamtheit d. h. mit sämtlichen Reizfaktoren auf den Menschen gleichzeitig einwirkt. Nur zeitweise können einzelne Reizkomplexe wie z. B. beim Wärmekomplex oder beim chemischen Komplex extreme Intensitäten aufweisen bei denen sich dann das kausale Problem eindeutig nachweisen läßt. - Um nun auch bei weniger extremen Einzelelmenten den Gesamtkomplex in seiner Wirkung untersuchen zu können unterscheidet man nach den neueren Ergebnissen Wetterlagen bei denen die Reizintensität eine mittlere Größe aufweist und sich der Mensch am wohlsten fühlt von Wetterlagen bei denen das Reizniveau unter das Normale absinkt so daß dem Organismus sozusagen der Antrieb fehlt der für seine Regulationsfähigkeit nötig ist. Schließlich gibt es Wetterlagen bei denen das Reizniveau höher als normal ist. Auch auf diese Lagen reagieren bestimmte Konstitutionen. - Schließlich wird noch auf die Therapie der Wetterfühligkeit die im wesentlichen auf eine Wiederherstellung der vollen Regulationsfähigkeit des Organismus zielt eingegangen. ___MH
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