Indikation und Kontraindikation der Balneotherapie bei Leberkrankheiten |
Journal/Book: DER KUR- UND BADEARZT Heft 8/68 (Seite 57-59). 1968;
Abstract: Dr. med. Wolfgang Boecker Chefarzt des Sanatoriums am Frauenberg Bad Mergentheim Anschrift des Verfassers: Chefarzt Dr. med. W. BOECKER Bad Mergentheim Sanatorium am Frauenberg. Zusammenfassung Bei der Behandlung der Leberkrankheiten in einem Heilbad muß streng entschieden werden wann und in weicher Form eine zusätzliche Balneotherapie angewandt werden darf. Der noch nicht zur Ruhe gekommene Leberschaden oder die dekompensierte Leberzirrhose darf nur zur klinischen Weiterbehandlung ins Heilbad geschickt werden. Die Vorteile der Behandlung in einem Sanatorium gegenüber einer weiteren Krankenhausbehandlung sind folgende: Wechsel in ein anderes Milieu ohne Krankenhauscharakter in der Regel abwechslungsreicheres Essen günstiger Einfluß des Kurorts auf den zu Depressionen neigenden Leberkranken. Unter entsprechender klinischer- und Laborkontrolle allmähliche Aufstehversuche mit vorsichtiger Trinkkur u. A. zur Cholerese und Cholekinese im Sinne einer internen Choledochusdrainage. Falls erfolgversprechend zusätzlich Fangopackungen und Bindegewebsmassagen. Leichte posthepatitische Leberschäden sprechen auf vorsichtige kontrollierte Balneotherapie gut an. Die posthepatitische intermittierende Hyperbillrubinämie bzw. der Ikterus juvenilis Meulengracht kann balneologisch voll belastet werden. Fettlebern jeglicher Ätiologie besonders die jetzt so häufigen Alkoholfettlebern eignen sich ebenfalls für eine Trinkkur-Hepatitiden mit cholostatischem Einschlag dürfen nur klinisch behandelt werden dies gilt auch für alle übrigen schweren Verlaufsformen. Trinkkuren bei cholangitischen Leberschäden nach operativer Beseitigung der Abflußstörung beschleunigen den Heilverlauf. ___MH
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