Untersuchungen zur Frage der biologisch wirksamen Grenzkonzentrationen in Kohlensäuregasbädern und in Kohlensäurewasserbädern als Voraussetzung für die Einrichtung eines Kohlensäuresprühbades |
Abstract: AUS DEM BALNEOLOGISCHEN INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN UND DEM RIEDERINSTITUT POLIKLINIK FÜR PHYSIKALISCHE THERAPIE UND RÖNTGENOLOGIE Direktor: Professor Dr. med. H. v. Braunbehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfasst und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig - Maximilians - Universität zu München vorgelegt von Ute Tolle aus Nordhausen München 1967 Zusammenfassung Bei Kreislaufuntersuchungen in CO2-Sprühbädern sind bisher keine den CO2-Wasserbädern entsprechende in CO2-Gasbädern sehr unterschiedliche Wirkungen gefunden worden. Es stellt sich die Frage ob dafür möglicherweise zu niedrige CO2-Konzentrationen verantwortlich zu machen sind. In der Literatur finden sich keine ausreichend genauen Hinweise auf die CO2-Konzentration. Es gibt auch keine Vorschriften über die Mindestkonzentration in für therapeutische Zwecke verwendeten CO2-Gasbädern wie wir sie für das Kohlensäurewasserbad kennen. Untersuchungen über eine biologisch wirksame Grenzkonzentration fehlen ebenfalls. Die Frage wie niedrig diese Grenzkonzentration in Kohlensäuregas- und- Wasserbädern liegt und ob sie im Kohlensäure-Sprühbad erreicht werden kann versuchte ich in dieser Arbeit experimentell zu lösen. 1. Als günstige CO2-Messmethode für CO2-haltiges Wasser erwies sich für meine Versuchsbedingungen die pH-Messung bei bekannter Bikarbonatkonzentration und die daraus ableitbare Berechnung der Konzentration an freier gelöster Kohlensäure. für Messungen der CO2-Konzentration im Gasbad benutzte ich die Methode nach Orsat und zur kontinuierlichen Kontrolle eine elektro-chemische Methode nach Clark. 2. Als Grenzwert zur Erreichung einer biologischen Wirkung fand ich eine CO2-Konzentration von durchschnittlich 320 mg/kg im Wasser und von 30 Vol % im Gasbad bei feuchter Haut. Für Gasbäder bei trockener Haut lag dieser Wert bei etwa 40 Vol p. Als Kriterium für eine biologische Wirkung diente mir die Hautrötung. Eine gegen gebadete Hautstellen mit scharfem Rand abgesetzte Hautrötung wie sie bei den nach Vorschrift verabreichten Wasserbädern auftritt fand ich in Wasserbädern schon bei einer Konzentration von etwa 520 mg / kg freier gelöster Kohlensäure und in Gasbädern bei 50 Vol % aber nur bei feuchter Haut. 3. Es wurden verschiedene Versuchsanordnungen zur Durchführung eines CO2-Sprühbades erprobt. 4. Ich erreichte im Sprühbad die Grenzkonzentration für Gas- bzw. Wasserbäder und höhere Konzentrationen durch zusätzliche Verwendung von CO2-Gas nachdem das Sprühbad diesem Zweck entsprechend umgebaut worden war. Dadurch gelang es eine den CO2-Gas-und -Wasserbädern entsprechende Hautrötung bei allen Versuchspersonen hervorzurufen. 5. Mit diesen Untersuchungen konnte gezeigt werden daß die CO2-Konzentration ausschlaggebend für eine biologische Wirkung in allen CO2-Bäderarten ist. 6. Der Versuch mit der brennenden Kerze ist ungeeignet zur Feststellung ob in einem Gasbad eine für therapeutische Zwecke genügend hohe CO2-Konzentration herrscht da eine Kerze bereits bei 15-17 Vol % CO2 erlischt während die erforderliche Konzentration mindestens die dreifache ist. 7. Die Frage welches die Ursache der offensichtlich fördernden Wirkung des Wassers für die CO2-Diffusion durch die Haut ist wurde im Rahmen dieser Versuche nicht behandelt und bedarf noch besonderer eingehender Untersuchungen. 8. Ebenso bleibt die Frage offen ob die von HILLE festgestellten für das Sprühbad spezifischen Kreislaufwirkungen die sich nach seinen Untersuchungen von denen des CO2-Wasserbades unterscheiden auch bei Sprühbädern mit genügend hohen CO2-Konzentrationen auftreten. ___MH
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