Die Heilquellen Italiens1 |
Journal/Book: Physikalische Therapie Heft 1/1967. 1967;
Abstract: Aus dem Kurheim St. Raphael Bad Schallerbach Dr. med. F. K r a m m e r Anschrift des Verfassers: Med.-Rat Dr. med. F. K r a m m e r Kurheim St. Raphael Bad Schallerbach Oberösterreich Eingegangen am 3. November 1965 1 Herrn Prof. Dr. J. G r o b e r zum 90. Geburtstag gewidmet. Die italienische Balneologie fängt schon sehr früh an und dauert bis heute in voller Blüte. Schon ins 1. Jahrhundert vor Christi wird die Ankunft des Griechischen Arztes Asklepios verlegt. Dieser hatte die physikalische Eigenschaft der Thermalbäder und nicht ihre Mineralischen Bestandteile gewürdigt wodurch eine neue Therapieart entstand die bis zum Zusammenbruch des Römischen Reiches und Aufkommens der Humoralpathologie gedauert hat. Von ihm stammt der Spruch "Habitus strictus: benötigt Kälte; Habitus Laxus: benötigt Wärme". C e l s u s verschrieb Kälteanwendungen A r e t a e u s von Kappadozien verordnete warme Umschläge. M u s a der Arzt der Kaiser Kaltwasserkuren. G a l e n u s dessen Einfluß bis zum 1-5. Jahrhundert dauerte hatte die Hydrotherapie nicht weniger hochgeschätzt wie auch die Balneologie. Das alte Rom war groß in seinem Bäderwesen. M a e c e n stiftete Thermen. Ebenso auch N e r o M a r t i a l charakterisiert dies mit einem Epigramm: "Was ist schlechter als N e r o was aber besser als seine Thermen: C a r a c a l l a T i t u s sowie T r a j a n bauten großartige Thermen die heute noch Gegenstand unserer Bewunderung sind. Augustus eröffnete 140 Römische Thermen. Zu seiner Zeit gab es 800 Thermen in Rom. Die hochstehende Medizin des Alten Roms hatte der Haut und der Funktionen dieser große Bedeutung beigemessen. H e l i o c a m i n u s schenkte uns die Erkenntnis der Heilwirkung der Sonnenbäder. Aber auch die Italienische Renaissance war für die Bädertherapie aufgeschlossen und brachte neuerlichen erstaunlichen Aufschwung der Bäderbehandlung. In dieser Zeit haben etwa 100 Autoren die Frage der Balneotherapie und der zu dieser Zeit bekannten Thermalbäder behandelt. Darunter F a l l o p u s M e r c u r i a l und C a d a n u s. Gleichzeitig begann die Tendenz die Thermalkuren mit anderen damals geübten therapeutischen Möglichkeiten zu verbinden. Es wurde zur Ader gelassen Schröpfköpfe aufgesetzt und Blutegel angewendet. Interessant war die Auffassung über die Bäderdauer die meist sehr lang bemessen war und die ersten Versuche einer Bewegungstherapie da man den Patienten nach langen ja oft sehr langen Thermalkuren Spaziergänge und Bewegung empfohlen hat. Da nach Auffassung dieser Autoren der Schlaf die giftigen Ausscheidungen drossele mußte man nach und während des Besuches der Thermalbäder die Schlaftendenz hintanhalten was durch Gelage Unterhaltung musikalische Darbietungen und eine Reihe oft recht zweifelhafter Vergnügungen bewerkstelligt wurde. ... ___MH
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung