Der Füllungsdruck des Herzens |
Journal/Book: Sonderdruck aus "Archiv für Kreislaufforschung" Band 52 Seite 292-315 1967. 1967;
Abstract: Aus der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. L. Heilmeyer) Zusammenfassung Nach einleitender Herausstellung der Bedeutung des Füllungsdruckes als Parameter der Herzdynamik wird die Frage erörtert welchen Druck man als Füllungsdruck bezeichnen sollte (mittlerer Vorhofdruck enddiastolischer Ventrikeldruck Mitteldruck während der Phase der Ventrikelfüllung.) Die am rechten Herzen von Patienten gewonnenen Meßwerte werden einer korrelativen Betrachtung unterzogen die folgende Befunde ergibt: 1. Gegenüber dem mittleren Vorhofdruck während der Ventrikelfüllung (Füllungsdruck) sind der durch elektrische Integration gewonnene mittlere Vorhofdruck als auch der enddiastolische Ventrikeldruck meistens höher. 2. Es findet sich keine gerichtete Beziehung zwischen der Größe des Schlagvolumens und der Höhe des Füllungsdruckes bzw. des mittleren Vorhofdruckes. 3. Zwischen Ventrikelmagimaldruck und Füllungsdruck ist eine lockere positive Beziehung zu erkennen. Das gleiche gilt für die Beziehungen zwischen systolischem Ventrikeldruck und mittlerem Vorhofdruck enddiastolischem Ventrikeldruck sowie systolischem Vorhofdruck. 4. Der protodiastolische Druckabfall in der Vorhofdruckkurve ist nicht vom Druckgefälle zwischen Vorhof und Ventrikel abhängig. Es bestehen im Gegenteil die kleinsten Druckabfälle bei den höchsten Vorhofdrucken. Dagegen kann eine Beziehung zwischen dem Ausmaß des protodiastolischen Druckabfalls und der Größe des Schlag- bzw. Füllungsvolumens aufgezeigt werden. 5. Es finden sich positive Korrelationen zwischen dem systolischen Ventrikeldruck und der Druckhöhe zu Beginn der Vorhofkontraktion sowie der Amplitude der Vorhofkontraktion. 6. Herzen mit sehr großen Schlagvolumina haben stets eine kleine Amplitude der Vorhofkontraktion große Amplituden findet man bei Herzen mit kleinen Schlagvolumina. 7. In der Diskussion wird herausgestellt daß die Befunde keinen anderen Schluß zulassen als daß der Füllungsdruck und der Druckablauf im Vorhof und im Ventrikel während der Diastole entscheidend von der Dehnbarkeit der Ventrikelmuskulatur (Tonus und elastisch-plastischer Widerstand) beeinflußt werden. 8. Die Gegensätzlichkeit der erhobenen Befunde gegenüber den "klassischen Herzgesetzen" die eine passive Ventrikelfüllung als Voraussetzung haben wird herausgestellt. Der Interpretation von ähnlichen Befunden anderer Autoren unter Beibehaltung des STARLINGschen Gesetzes wird entgegengetreten. 9. Die Problematik die sich bei der Festlegung einer Herzinsuffizienz mit dem Füllungsdruck ergibt wird diskutiert. Am wenigsten ist dazu der enddiastolische Ventrikeldruck geeignet der durch extrakardiale Komponente mehr bestimmt wird als durch kardiale. 10. Abschließend wird auf die Bedeutung der Ventrikeldehnbarkeit und des Vorhof- bzw. Venendruckes im Hinblick auf das Phänomen der "Stauung" vor einem insuffizienten Herzabschnitt eingegangen. . . .
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