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November 2024

DIE RHEOGRAPHISCHE VENENVERSCHLUSS-PLETHYSMOGRAPHIE ALS REGISTRIERMETHODE FÜR DURCHBLUTUNGSÄNDERUNGEN DER EXTREMITÄTEN BEI EINIGEN HYDROTHERAPEUTISCHEN ANWENDUNGEN

Abstract: AUS DEM BALNEOLOGISCHEN INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN - MEDIZINISCHE UND KLIMATOLOGISCHE ABTEILUNG - Vorstand: Prof. Dr. H. v. Braunbehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Almut Edith Beger aus Garmisch-Partenkirchen München 1967 Zusammenfassung 1. In der vorliegenden Arbeit werden zahlreiche Möglichkeiten zur Erfassung von Durchblutungsänderungen eingehender besprochen und auf die Bedingungen ihrer Anwendungsgebiete hin beurteilt. Dabei soll festgestellt Werden in welcher Weise sich die Plethysmographie unter Venenverschluß zur Messung von Durchblutungsgrössen eignet und ob sich mit dieser Methode Reaktionen der peripheren Durchblutung in Bädern nachweisen lassen. 2. Zur Messung der peripheren Extremitätendurchblutung wurde in dieser Arbeit die Impedanz-Plethysmographie unter Venenverschluß angewendet; In einem Zweig einer Wheatstone´schen Brücke registriert man die Leitfähigkeitsveränderungen im Meßbereich aufgrund der Zunahme der Blutmenge durch Venenverschluß als Gleichspannungsschwankungen der minimal verstimmten Brücke. Mit Hilfe einer Gleichspannungsverschiebung kann man die langsamen Leitfähigkeitsänderungen in nur einem Brückenast messen. 3. Als Voraussetzung der impedanzplethysmographischen Durchblutungsmessung nimmt man an daß nach dem Venenverschluß mittels einer pneumatischen Manschette das arterielle Blut ins Meßgebiet zunächst unvermindert weiter einströmt. Diese Zunahme der Blutmenge die eine Vermehrung der elektrischen Leitfähigkeit verursacht ist dem arteriellen Durchflußvolumen in einer Zeiteinheit gleichzusetzen. Es besteht eine proportionale lineare Beziehung zwischen der Veränderung des Grundwiderstandes Ro des gemessenen Extremitätenabschnitts und dessen Volumzunahme nach Venenverschluß in weiten Bereichen der Durchblutung. Das der Durchblutung entsprechende Ergebnis der Messung wird angegeben in ml/100 ml Gewebe x min (=ml%/min). 4. Die Venenverschlußplethysmographie erfasst die gesamte Durchblutung aller Gewebe im Meßbereich. Die bei der Wärmeregulation auftretenden Veränderungen der Haut- und Muskeldurchblutung können nicht differenziert werden. Taucht man mit der Meßstrecke ins Wasser ein dann enthält die resultierende Durchblutungsmessung neben der thermischen Wirkung den hydromechanischen Bädereffekt und eine elektrische Verbindung der Abgriff-Elektroden über das Wasser als mitbestimmende Einflüsse. Letztere kann man durch Verwendung demineralisierten Wassers ausreichend vermeiden zugleich können die Abgriffolien und ihre Anlagestellen mit einer Wachs-Paraffin-Schicht geschützt werden um nicht das Kontakt-Gelee zu verflüssigen. 5. Eine distale arterielle Sperre am Handgelenk ist bei den Durchblutungsmessungen am Unterarm unbedingt erforderlich; andernfalls wird die Unterarmdurchblutung von der Durchblutungsregulation der Hand überlagert und es strömt Blut aus dem Venenbereich der Hand in den Meßbereich am Unterarm so daß die resultierende Messung erheblich verfälscht ist. 6. In einem Venenverschlußdruckbereich zwischen 5 5 und 7 cm Hg zeigt die Unterarmdurchblutung eine auffallend geringe Abweichung der einzelnen Durchblutungswerte vom arithmetischen Mittelwert der Durchblutung. Übersteigt der Venenverschlußdruck den diastolischen Blutdruckwert so tritt manchmal eine paradoxe Durchblutungssteigerung ein mit einem Maximum etwa beim arteriellen Mitteldruck. 7. Die Prüfung biophysikalischer Verhältnisse in verschiedenen topographischen Gebieten des Unterarms und Fingers erweist eindeutig die Abhängigkeit des Grundwiderstandes des Meßbereiche von der Länge und dem Querschnitt der Meßstrecke sowie von besonderen anatomischen Gebilden z.B. Gelenken durch die der Grundwiderstand wesentlich erhöht wird. 8. Die experimentelle Anwendung der geschilderten Methode umfaßt 146 Versuche von denen 18 Vorversuche als eine eigene Gruppe gelten können. Ihnen folgen 9 Serien mit insgesamt 128 Einzelversuchen die folgende Themen umfassen: a. Beziehung zwischen Venenverschlußdruck und Unterarmdurchblutung b. kalte und warme Armbäder an der Meßstrecke mit Leitungswasser c. indifferent temperierte Armbäder am Meßbereich mit Leitungswasser demineralisiertem und kochsalzangereichertem Wasser d. kalte und warme Armbäder mit konsensuellem Meßbereich am anderen Unterarm e. Einfluß der distalen arteriellen Sperre bei Ruhedurchblutung und arterieller reaktiver Hyperämie f. warme und kühle Halbbäder mit simultaner Durchblutungsregistrierung an Finger und Unterarm g. warme und kalte Fußbäder mit Simultanregistrierung an Finger und Unterarm h. warme und kalte Armbäder im Liegen bei simultaner Registrierung der Unterschenkeldurchblutung mit einer wasserplethysmographischen Vergleichsmethode verbunden mit der Messung der arteriellen Hyperämiereaktion am Unterschenkel i. Prüfung der elektrophysiologischen Verhältnisse in verschiedenen topographischen Gebieten des Unterarms und Fingers. 9. Die Versuche wurden an 23 weiblichen und 4 männlichen Versuchspersonen durchgeführt in gemischter Folge so daß keine Vp. durchgehend in allen Serien auftaucht. Die Serien erstreckten sich teilweise über größere Zeiträume und liegen öfters zeitlich parallel. In den Abbildungen sind zwar nicht alle durchgeführten Versuche dargestellt aber es wurde keine Auslese in irgendeinem bestimmten günstigen oder ungünstigen Sinn getroffen. 10. Weiterhin stellte ich fest daß bei den gemessenen Durchblutungsreaktionen auf Teilanwendungen die Aktionsbeantwortung abhängig ist von der jeweiligen Grösse der Ruhedurchblutung. Ist diese am Unterarm gering dann führt das konsensuelle Armbad zu einer Durchblutungssteigerung und umgekehrt. Auch stimmt die konsensuelle Durchblutungsreaktion am Unterarm bei kalten Fußbädern nicht mit der Regulation am Reizort überein. Finger- und Unterarmdurchblutung werden unabhängig voneinander reguliert. Bei Halbbäderanwendungen verursachen die warmen Bäder eine Durchblutungszunahme an Unterarm und Finger die kühlen Bäder eine regelmäßige Verminderung der Unterarmdurchblutung auf ca. 1 7ml%/min unabhängig vom mittleren Wert der Durchblutung vor dem Bad. Bei direkter Messung der Durchblutung in Armbädern entsprechen meine Ergebnisse den bisherigen Erfahrungen. 11. Die reaktive Hyperämiereaktion nach 3-minütiger arterieller Drosselung beträgt etwa das 8- bis 10-fache der mittleren Ruhedurchblutung. Das ist ein größerer Faktor als anderweitig angegeben. 12. Im Vergleich mit der simultan ausgeführten Wasserplethysmographie liefert die Impedanz-Verschlußplethysmographie qualitativ dieselben Ergebnisse und darüber hinaus eine wesentlich differenziertere Darstellung der regulatorischen Durchblutungsschwankungen. Die Impedanz-Plethysmographie eignet sich gut zur Registrierung der peripheren Extremitätendurchblutung bei verschiedenen Bäderanwendungen wegen folgender besonderer Vorzüge: das äußere Milieu der Meßstrecken bleibt unverändert die Meßstrecken können vielfältig ausgewählt werden die Vp. kann verschiedene Körperhaltungen einnehmen die Registrierung ist unabhängig von Atemschwankungen und Temperatureinflüssen sie gewährleistet in weiten Bereichen der Durchblutung eine lineare Aufzeichnung die Extremität mit dem Meßbereich kann in demineralisiertes Wasser eingetaucht werden die Meßergebnisse liefern quantitative Aussagen über die Durchblutung. Wesentliche methodische Grenzen bestehen jedoch darin daß zwischen zwei Messungen eine Pause von mindestens 20 sec. nötig ist und keine Differenzierung in Haut- und Muskeldurchblutung stattfindet. ___MH


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