Bakteriologie der Infektionen der ableitenden Harnwege - Probleme der Diagnostik und Chemotherapie |
Journal/Book: Wildunger Hefte 11. Jahrg. Band III Seite 225-242 (1965). 1965;
Abstract: Aus dem Max v. Pettenkofer-Institut für Hygiene und Med. Mikrobiologie der Universität München (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Eyer ) Die Bakteriologie der Organe und Systeme ist in den letzten Jahren vielerorts überprüft verfeinert und verbessert worden. Grund dafür war nicht zuletzt die moderne Chemotherapie; Antibiotika Sulfanilamide und andere Chemotherapeutika lassen sich nach sorgfältiger Bestimmung des Bakteriengehaltes sinnvoller einsetzen. Diskrepanzen zwischen bakteriologischem Befund und dem klinischen Erfolg müssen heute ernster genommen werden als früher da der bakteriologische Befund einer Infektion nicht mehr von akademischem sondern praktischem Interesse ist. Der Kampf gegen die Erreger mit Chemotherapeutika ist ein wichtiger Teil der Gesamttherapie infektiöser Erkrankungen der ableitenden Harnwege (WILDBOLZ). Da keineswegs selten in chronischen Fällen wohl immer das Nierenparenchym miterkrankt ist (FABRE) muß jeder akute Infekt ernst genommen d. h. ausreichend behandelt werden (QUINN u. KASS). Die Früherkennung einer symptomlosen oder symptomarmen Hanwegsinfektion wie der chronischen Pyelonephritis (FABRE HUBMANN LAMPEN WILDHOLZ) verlangt eine Revision unserer Methoden (CATTELL KASS VIRTANEN). Das gilt ebenso für die sogenannte Bakteriurie und Pyurie im Kindesalter (BRAUN DUNN LYSTAD VIRTANEN und OKSANEN) und die "Bakteriurien" während oder nach der Schwangerschaft (HIRSCH und BERG KASS KREMLING MEHRING SCHREIBER TURNER VIRTANEN). Von der Güte der Laboratoriumstechnik hängt die Prophylaxe der chronischen Pyelonephritis ab (HASCHEK). Viele bakteriologische Befunde von Harnproben lassen nicht ohne weiteres erkennen ob es sich um eine Verunreinigung oder einen "echten" Bakterienbefund bei einer mehr oder weniger deutlichen auch klinisch erkennbaren Entzündung handelt. "Restbestände" von Bakterien bei Heilungskontrollen können nicht ohne weiteres erfaßt und beurteilt werden. Die Bakteriologie der Harnwegsinfektionen läßt sich verbessern wenn Fehler auf Seiten des Arztes wie auf Seiten des Laboratoriums vermieden werden. . . .
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