Spiroergometrische Verlaufsbeobachtungen während einer Rehabilitationsbehandlung von Herzinfarktrekonvaleszenten

Journal/Book: MEDIZINISCHE KLINIK 59. Jahrgang Nr. 2 10.Januar 1964 S. 56-58. 1964;

Abstract: Aus dem staatlichen Sanatorium Fürstenhof Bad Wildungen Chefarzt: Dr. med. H. Zipp Bei 56 Herzinfarktrekonvaleszenten mit einem Durchschnittsalter von 53 Jahren wurde während einer Rehabilitationskur versucht die durch das Kreislauftraining herbeigeführte bessere Leistungsfähigkeit spiroergometrisch zu erfassen. Anders als bei früheren ähnlich angelegten Untersuchungen bei Kranken mit Herzklappenfehlern war der Trainingsgewinn mit dem Sauerstoffpuls unter einer submaximalen Belastung von 50 bis 100 Watt nicht zu erfassen. Dagegen fand die verbesserte Anpassung an körperliche Anstrengung ihren Ausdruck in einer Verkürzung der mittleren Anlauf- und Erholungszeit um 27 bzw. 47 % des Ausgangsmittelwertes. Weiterhin sprechen die Verringerung des Atemäquivalents um rund 7 % für eine Leistungszunahme und die Abnahme des Atemminutenvolumens in Prozent des Atemgrenzwertes um 22 5 % für eine ökonomischere Ventilationsarbeit. Ein Rückgang des Residualvolumens um durchschnittlich 13 % gegenüber dem Ausgangsmittelwert eine Zunahme des Atemgrenzwertes um 17 7 % und des Tiffeneau-Tests um 8 3 % entsprechen einer günstigen Beeinflussung der Atemfunktion bei den in 44 6 % der Fälle gleichzeitig bestehenden Lungenemphysemen. Eine Verbesserung der Koronarreserve ist aus der Beobachtung zu entnehmen daß bei der Erstuntersuchung 16 der 56 Patienten unter der Belastung am Fahrradergometer anginöse Schmerzen bekamen wobei in 15 Fällen eine ischämiebedingte Verlagerung der ST-Strecke eintrat. Am Kurende trat nur noch 3mal eine Belastungsangina mit Veränderungen im Ekg auf. Die Ursache für das fehlende Ansteigen des O2 Pulses im Kurverlauf wird einmal in den besseren Ausgangswerten gegenüber den Vitienkranken gesehen zum andern in der Erfahrung daß jenseits des 40. Lebensjahres entsprechend der geringen Volumenregulierung des alternden Herzens der O2- Puls nur noch bedingt Ausdruck der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit ist. ___MH

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