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December 2024

Hydrotherapie bei psychischen Krankheiten

Journal/Book: NEUROLOGIE - PSYCHIATRIE 11. Jahrgang Stuttgart im April 1963 Heft 4. 1963;

Abstract: Aus der Universitäts-Nervenklinik Tübingen (Direktor: Prof. Dr. W. Schulte) Trotz einzelner Ansätze zur Einführung hydrotherapeutischer Behandlungsverfahren in psychiatrischen Krankenhäusern ist die wissenschaftliche Erörterung über den tatsächlichen Wert hydrotherapeutischer Maßnahmen im Bereiche der Psychiatrie noch kaum in Gang gekommen. Der vorliegende Beitrag ist deshalb als Diskussionsgrundlage gedacht. Er enthält erste Beobachtungen und vorläufige Folgerungen; vor einer eindeutigen Bestimmung des Standortes der Hydrotherapie auf der Skala psychiatrisch-therapeutischer Möglichkeiten werden weitere Untersuchungen und Erfahrungen gesammelt werden müssen. Einschätzungen heute und früher Was bringen die psychiatrischen Lehrbücher zum vorliegenden Thema? Wenn überhaupt etwas zu den Stichworten "Balneotherapie" oder "Hydrotherapie" vermerkt ist dann findet man gewöhnlich nur Randnotizen wie etwa diese aus dem Lehrbuch der Psychiatrie von BLEULER: "Die ältere Bäderbehandlung ist durch die Arbeitstherapie und andere Maßnahmen weitgehend verdrängt worden. Früher sah man nicht selten Beruhigungen Aufgeregter und ein Zugänglichwerden von Kranken im verlängerten lauen Bade. Bäder am Abend können den Schlaf fördern ... Kalte Wickel die man warm werden läßt werden von Aufgeregten nur dann lange genug geduldet wenn man die Arme mit einwickelt wodurch sie unter medizinischem Mäntelchen zum ärgsten Zwangsmittel werden." - Warme Bäder als Beruhigungs- und Schlafmittel werden später noch bei der Behandlung des hirnlokalen Psychosyndroms erwähnt. KOLLE führt in seinem Lehrbuch der Psychiatrie die hydrotherapeutischen Verfahren bei der Behandlung von Hirngefäßprozessen an rät jedoch zu äußerster Vorsicht. "Protrahierte Bäder und Packungen" werden merkwürdigerweise noch in dem Abschnitt "Schockwirkungen mit chemischen und physikalischen Mitteln" angeführt. MAX MÜLLER erwähnt die Hydrotherapie in seinem Buch "Prognose und Therapie der Geisteskrankheiten" (1949) als symptomatische körperliche Behandlung erörtert aber ebenfalls vorwiegend die stundenlangen Dauerbäder und die feuchten Ganzpackungen. Beide Maßnahmen lehnt er im Grunde ab obwohl es schizophrene Erregungszustände gebe bei denen ein "nicht über zwei bis drei Stunden ausgedehntes" Bad am sichersten eine Beruhigung herbeiführe. Auch bei Ängstlich-depressiven und bei Schlafstörungen könnten Bäder - wahrscheinlich über eine Zirkulationsverbesserung - manchmal ausgezeichnet wirken. "Teilbäder Übergießungen feuchte Wickel usw." besäßen nur ein sehr eingeschränktes Indikationsgebiet. ... ___MH


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