Die Badekurorte des Landes Rheinland-Pfalz |
Journal/Book: BALNEOLOGISCHE BEIBLÄTTER Beilage zu den ÄRZTLICHEN MITTEILUNGEN - Deutsches Ärzteblatt Nr. 4 Juli 1961. 1961;
Abstract: Dr. med. Richard Kühn Facharzt f. innere Krankheiten ärztl. Leiter der Kurklinik Jülich Das Land Rheinland-Pfalz ist ein Gebilde der Nachkriegszeit. Dieses Bundesland durch Grenzziehungen in der Besatzungszeit entstanden ist wirtschaftlich nicht reich gesegnet da die Großindustrie fehlt. Als Ausgleich kommt ihm aber die Bezeichnung zu: Reiseland Bäderland Weinland. - Die Verschiedenheit der Landschaften die Kultur welche von altersher den Rheinstrom entlang sich gebildet hat geben ihm ein ganz besonderes Gepräge. Der Rhein ist immer eine große Verbindungsstraße für Handel Wirtschaft und Kultur gewesen. - Der rheinische Mensch hat einen heiteren fröhlichen Charakter. Nur hierdurch ist zu erklären daß bei den vielen Kriegszügen die im Laufe der Jahrhunderte über das Rheinland hinweggegangen sind die Bevölkerung diesen Wirrnissen standgehalten hat. Der französische Einfluß ist auch heute noch zu erkennen; er wurde nach der Französischen Revolution durch die Emigranten hereingebracht. So kommt es daß es sich im Rheinland leichter leben läßt gegenüber anderen deutschen Landschaften. - Seine Berühmtheit als Weinland ist unbestritten. Wer würde nicht auch in der ärztlichen Behandlung bei entsprechender Gelegenheit ein Glas Wein verordnen? Bei Untersäuerung des Magens ist der Moselwein und bei Darmkrankheiten der Rotwein geschätzt. - Als Reiseland liegt Rheinland-Pfalz an der Spitze der Bundesländer. Die Verschiedenheiten der Landschaften sind so mannigfaltig daß viele Ziele immer wieder mit großem Genuß aufgesucht werden können. Da sind die Berge der Eifel von besonderer düsterer Schönheit da ist der rauhe Westerwald der Hunsrück der liebliche Taunus Rheinhessen mit seinen sonnigen Gefilden und da sind die weiten Hügel und Wälder der Pfalz welche zu den Vogesen ins Elsaß herübergehen. - Geschichtlich betrachtet ist es erstaunlich daß die reizvolle Landschaft des Rheines und seiner Nebentäler erst im Anfang des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde. Da bekam der deutsche Mensch erst die richtige Verbindung zur Natur die er vorher weder zu den Bergen noch zur See hatte. Die Rheinromantik wurde von Friedrich von Schlegel in seinen Schriften zum Ausdruck gebracht. Er kam 1802 zum ersten Mal auf einer Reise nach Paris an den Rhein. Der Goethefreund Friedrich Leopold Graf zu Stolberg beschrieb vorher 1791 die Landschaft. ... schö
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