Elektromyographische Untersuchungen zur Frage der funktionellen Bedeutung der Hiatusmuskulatur |
Journal/Book: Sonderdruck aus "Klinische Wochenschrift" 39. Jahrg. H. 13.(1961) S. 699-701. 1961;
Abstract: Aus der Chirurgischen Univ.Klinik (Direktor: Prof. Dr. Gütgemann) und der Medizinischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. Heymer) Bonn Die Frage nach der funktionellen Bedeutung der Hiatusmuskulatur für den Kardiamechanismus die immer wieder gestellt wurde ist auch nach den Ergebnissen jüngerer Untersuchungen mit Hilfe von manometrischen und kinematographischen Methoden nicht verstummt (ausführliche Darstellung der Problematik und der Literatur bei IMDAHL). Man weiß heute daß in Abhängigkeit von den Atemphasen Zonen unterschiedlichen Drucks im terminalen Oesophagus auftreten; während der Exspiration liegt die Zone des hohen Drucks oberhalb während der Inspiration unterhalb des Zwerchfells. Zur Erklärung dieser Phänomene war es nicht erforderlich eine aktive Beteiligung der Hiatusmuskulatur anzunehmen; doch fehlten bisher entsprechende elektrophysiologische Untersuchungen die diese Auffassung belegt hätten. In eigenen Untersuchungen wurde das Problem mittels elektromyographischer Messungen am Hund angegangen. Bei sechs Hunden wurden die Aktionsströme simultan von beiden Hiatusschenkeln sowie von zentralen und peripheren Teilen des linken Zwerchfells gemessen. Die Ableitung erfolgte mit Hilfe bipolarer Knopfelektroden - nachdem sich Nadelelektroden hier als weniger geeignet erwiesen hatten zu einem Elektromyointegrator der Firma Elektrophysik Dr. Stephan Bad Godesberg (v. EIFF und MEYER-EPPLER) der den speziellen Schwierigkeiten (Artefakte durch Atemexkursionen und starken EKG-Einbruch) durch Frequenzbeschneidung angepaßt wurde; die Registrierung erfolgte mit einem Siemens-Mingografen (Cardirex-7-fach-Schreiber). Die Versuche hatten folgende Ergebnisse: 1. Bei ruhiger Atmung war in der Inspirationsphase die motorische Aktivität der Hiatusschenkel nicht sicher von derjenigen der übrigen Zwerchfellmuskulatur verschieden (Beispiel Abb. 1 a). 2. Nach plötzlichem Aufblasen eines Ballons im Oesophagus kam es in allen Fällen (23 Versuche an vier Hunden) regelmäßig zu einer sofortigen Reduktion der Aktivität der beiden Hiatusschenkel die drei bis fünf Atemzüge lang anhielt (Beispiel Abb. 1 b). . . .
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