Vergleiche der Sofort- und Späterfolge von Heilkuren

Journal/Book: Zeitschrift für ärztliche Fortbildung 54. Jahrgang 1960. Heft.2. 1960;

Abstract: Aus dem Bergarbeitersanatorium (Chefärztin: Dr. I. Schubardt) im Staatsbad Bad Elster (Ärztl. Direktor und Chefarzt: Dr. H. Lachmann) und der Bioklimatischen Forschungsstation Bad Elster (Leiter: Dr. H. Wagner). Zusammenfassung Es werden die Erfolge von Heilkuren am Kurende und einer Spätuntersuchung nach 3-4 Monaten miteinander verglichen. 1. Die Zahl der am Kurende als "gut" und "ugd" beurteilten Fälle nahm bei der Spätuntersuchung jeweils zu auf Kosten einer Verminderung der am Kurende als "ggd" beurteilten Fälle. Damit ist der Nachweis erbracht daß der Kurerfolg nicht am Kurende sondern erst später endgültig beurteilt werden kann. 2. Mit zunehmendem Alter trat eine günstige Reaktion auf Kurmittelreize überwiegend erst als Späterfolg auf was bei Frauen noch ausgeprägter als bei Männern war. Vermutlich dürfen Badreize bei älteren Menschen nicht zu intensiv verordnet werden vor allem nicht bei Frauen. 3. Das altersbedingte Vorherrschen bestimmter Krankheitsgruppen und die unterschiedlichen Kurerfolge bei diesen werden beschrieben. 4. Mit zunehmendem systolischen Blutdruck verschlechterten sich ab 150 mm Hg die Kurerfolge am Ende der Kur während die Späterfolge relativ günstig waren. 5. Bei schwerer Herzkranken erwies sich eine zusätzliche Verordnung von Herzmitteln zu den naturgegebenen Heilmitteln als günstig. Mit Herzmitteln wurden Herzkranke mit allen Blutdruckwerten also keinesfalls nur Hypertoniker behandelt. Es waren dann die Sofort- und Späterfolge von Kuren praktisch nicht mehr abhängig von der Höhe de systolischen Blutdrucks. Die bei der Spätuntersuchung als "gut" erkannten Fälle erhöhten sich signifikant woraus auf eine gewisse dämpfende Wirkung der während der Kur verordneten Herzmittel geschlossen werden kann. ___MH

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