Die Vorbereitung für die Karlsbader Badekur

Journal/Book: DAS DEUTSCHE GESUNDHEITSWESEN 14. JAHRGANG 1959 HEFT 26 SEITE 1196. 1959;

Abstract: Von Jan HANYCZ Karlovy Vary Die tschechoslowakischen Kurorte haben seit dem Jahre 1948 in welchem das Badewesen verstaatlicht wurde eine Reihe von wesentlichen Metamorphosen mitgemacht aus denen schließlich eine Organisation hervorging deren Ziel die Heilung und die Prophylaxe mit Hilfe natürlicher örtlich bedingter Methoden geworden ist und dies im Rahmen des großzügigen öffentlichen Gesundheitswesens. Es ist nicht uninteressant daß durch den sozial-hygienischen und medizinischen Ausbau die kleine Tschechoslowakei eine Bäder-"Großmacht" ersten Ranges. geworden ist wie kaum ein anderes europäisches Land. Fachleute aus der ganzen Welt besuchen unsere großen Badeorte in Westböhmen und in der Slowakei in steigender Zahl um deren Indikationen Betrieb und Organisation kennenzulernen. Gleichzeitig aber sind wir Zeugen einer in der ärztlichen Öffentlichkeit sich ausbreitenden Unterschätzung balneologischer Heilmethoden. Es ist wohl sicher daß die ungeahnte Entwicklung der..... der Chemotherapie der Erkenntnisse von den Antibiotizis und der chirurgischen Technik zum Teil an der wachsenden Skepsis vieler Ärzte mit schuld sind. Da hilft nur persönliche Erfahrung sorgfältige Beobachtung von Kranken nach Badekuren und die Kenntnis der Grundlagen der Balneologie. Wenn eine Badekur maximalen Effekt haben soll ist es notwendig nicht nur geeignete Kranke zur richtigen Zeit in den richtigen Badeort zu schicken sondern auch den Kuraufenthalt ordentlich vorzubereiten. Diese Vorbereitung muß vor allem in einer klinischen und möglichst vollständigen Laboratoriumsuntersuchung des Kranken bestehen damit er die wenigen kostbaren Kurtage nicht in den Warteräumen der Laboratorien und Röntgenstationen verbringt. Besonders bei gruppenweise ankommenden Kurgästen sei es auf Einweisung der Krankenversicherung oder der großen in- und ausländischen Reisebüros bildet die ungenügende Voruntersuchung nicht nur ein ärztliches sondern geradezu ein Betriebsproblem. Da müssen in Eile Labor- und Röntgenbefunde nachgeholt werden ältere Krankengeschichten auf ihre Aktualität geprüft umfangreicher Zimmerwechsel (z. B. da wo im Antrag vergessen wurde anzuführen daß der Kranke Prothesenträger ist) durchgeführt werden. Bei diesem "Sturm auf die Diagnostik" leidet naturgemäß die Qualität. Aber auch die laufende diagnostische Tätigkeit der Laboratorien der Röntgenstationen der fachärztlichen Ordinationen ist gefährdet und die Folgen tragen Patienten die schon länger hier zur Kur weilen und deren Zustand laufende Kontrollen erfordert. ... ___MH

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