Ursache und Wirkung des hohen Druckgefälles im Arteriolenbereich |
Journal/Book: Sonderdruck aus "Zeitschrift für Kreislaufforschung" Band 47 Seite 385-393 1958. 1958;
Abstract: Eingegangen am 29. November 1957 Zusammenfassung Nach dem HAGEN-POISEUILLEschen Gesetz wird die Druckdifferenz für den Bereich bestimmter Gefäßabschnitte abgeleitet. Es ergibt sich daß die anatomischen Verhältnisse des Gefäßsystems im Bereich der Kapillaren den größten Druckverlust durch Reibung bedingen so daß die bisher gültige Auffassung den de facto erheblich höheren Druckverlust im Arteriolenbereich durch Reibung zu erklären nicht zutreffen kann. Die Ursache für den starken Druckabfall in der präkapillaren Kreislaufperipherie bildet die Druckübertragung auf das Venensystem bei der Durchblutung der Organe. Diese Auffassung läßt sich durch unmittelbare Beobachtung der Strömungsvorgänge am Augenhintergrund stützen. Im Prinzip verhält sich die hier festgestellte Strömungsdynamik auch in allen anderen Organen gleichartig da analoge physikalische Bedingungen vorhanden sind. Das bisher gültige Druck-Kurvendiagramm wird mit einem neuen Schema verglichen. Die Druckübertragung auf das periphere Venensystem führt wie bereits in früheren Arbeiten dargestellt wurde entsprechend einem neuartigen Strömungsprinzip (ohne Klappen) zu einem zweiten Fördereffekt in der Peripherie des Gefäßsystems. REINDELLS Nachweis eines "Sofortdepots" im Herzen erhält für die beschriebene Dynamik des Herzens insofern eine wesentliche Bedeutung als das Herz auf diese Weise mit einem vergrößerten Schlagvolumen eine entsprechend vergrößerte arterielle Druckvolumenschwankung innerhalb der peripheren Organe hervorrufen kann die sich direkt unter Umgehung der Kapillaren auf die Venen überträgt und hierbei eine Förderung bzw. Beschleunigung des Venenblutes zum Herzen zurück bewirkt. ___MH
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