Zur Geologie der Badener Heilquellen 1)

Journal/Book: Wiener Medizinische Wochenschrift Separatabdruck aus 108. Jahrg. 1958 Nr. 8 (Seite 175 bis 176). 1957/1958;

Abstract: 1) Vortrag gehalten bei der 7. Tagung für Bäder- Klimaheilkunde und Wiederherstellungsbehandlung am 26. bis 28. April 1957 in Baden bei Wien. Bei einer Erläuterung der geologischen Stellung der Badener Heilquellen vor einem Kreis von Ärzten wird es vorteilhaft sein ein paar Worte zu sagen über geologische Brüche Frakturen in der Erdkruste welche das Auftreten dieser Heilquellen bedingen. Wenn es sich um Frakturen im medizinischen Sinne handelt so sind diese den Ärzten eine berufliche Selbstverständlichkeit; die Nichtangehörigen dieses Arbeitskreises stehen solchen Brüchen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Wenn es sich um Frakturen im architektonischen Sinne handelt etwa um Risse in einem Gebäude infolge Setzung oder Erdbeben so sind diese den Architekt-Konstrukteuren eine berufliche Selbstverständlichkeit; den Nichtangehörigen dieses Arbeitskreises dagegen werden sie weniger angenehm vorkommen. Wenn es sich schließlich um Frakturen im geologischen Sinne handelt so ist dies wiederum für uns Geologen eine berufliche Alltäglichkeit; andere Berufskreise mögen diesen Dingen mit Stirnrunzeln und Mißtrauen gegenüberstehen. Vor allem wenn durch den Badener Stadtbereich eine rote Linie hindurchzieht an deren beiden Seiten verschiedene Gesteine eingezeichnet sind; an die eine westliche Seite ist die gesamte Streuung von Warmwasserquellen angereichert und es ergibt sich aus deren Profil daß die Quellen an einen Dolomitsporn geknüpft sind der sich vom Kalvarienberg in südlicher Richtung fortsetzt und nach Osten gegen jüngere Bildungen geradlinig absetzt. Die dichte Streuung des Auftretens der Quellen und ihre Verknüpfung mit einem Bruch war übrigens schon 1864 von E. Sueß vermutet worden die genaue Festlegung des Bruchverlaufes ist jedoch erst vor einigen Jahren unter Zugrundelegung sehr verläßlicher Beobachtungen von Karrer 1873 möglich gewesen. ... schö

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