Die Wirkung der Massage auf den Organismus zugleich in kosmetischer Hinsicht. |
Journal/Book: Kosmetik-Parfum-Drogen Rundschau Nr. 1/2 57. 1957;
Abstract: Prof. Dr. L. Frosch Die Massage ist zweifellos so alt wie die Menschheit selbst. Man übte sie schon lange vor der Entstehung der ärztlichen Wissenschaft aus und findet sie auch heute noch bei nicht zivilisierten Völkern. Schriftlich erwähnt wird sie in einem indischen Buche aus dem Jahre 800 v. Chr. Wir finden sie dann immer wieder bei den Schriftstellern des Altertums des Mittelalters und der Neuzeit. Der Ausdruck selbst stammt aus dem Französischen. Es ist nicht bekannt wie man die Massage früher genannt hat. Das Wesen der Massage besteht in mechanischer Erregung der Weichteile des Körpers in verschiedener Form. Diese Formen haben sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet und der größte Teil von ihnen kann heute als klassisch bezeichnet werden. Die mechanische Erregung pflanzt sich von dem Körpergewebe in seine Zellen in seine Moleküle und Atome fort. Die Wirkung auf letztere ist vorläufig noch unbekannt. Wir kennen also bisher nur die makro- und mikroskopischen Folgen der Massagehandgriffe auf die Gewebe und Organe des Körpers. Wir wissen weiter daß bei der Massage auftretende Schmerzen die Folge unerwünschter Zerreißungen kleinster Teile der Gewebe bedeuten. Wenn also Schmerzen nach der Massage auftreten so wurde falsch massiert. Wir führen die Massage vorzugsweise mit der Hand aus und bedienen uns der Massageapparate nur bei der sogenannten Vibration weil hier ein elektrischer Motor benutzt wird der beständig und sehr schnell weiterläuft während die Hand ziemlich schnell ermüdet. Im übrigen besteht kein Zweifel daß die Massage - von der menschlichen Hand selbst ausgeführt - eine wesentlich bessere Anpassung ermöglicht als jeder Apparat eben durch das verfeinerte Gefühl und die großen Möglichkeiten mechanischer Bewegung der Hand und Finger. Hierbei sei an die Massage durch Blinde mit ihrem besonders feinen Tastgefühl erinnert die mehr als bisher gefördert werden sollte. Über die Technik der Massage sind theoretische Beschreibungen nur in geringem Umfange möglich; hier hilft nur die praktische Anleitung Übung und Erfahrung (s. auch die beigefügten Abbildungen*). Als besonders wichtig erscheint uns die richtige Lagerung des Patienten. Seine gesamte Muskulatur muß vollkommen entspannt sein. Die Herbeiführung dieses Zustandes gestaltet sich nicht immer leicht weil der Patient zunächst die Massage fürchtet und die Muskulatur aus diesem Gefühl heraus nicht entspannt. Die Massagebank muß so hoch sein daß der Behandler ohne sich anzustrengen bequem an den Patienten von allen Seiten herankommt. ... ___MH
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