Zur Unterwassergymnastik bei schlaffen Lähmungen

Journal/Book: Sonderabdruck DIE MEDIZINISCHE 14. Juli 1956 / Nr. 27/28: S. 999-993. 1956;

Abstract: Aus dem orthopädisch-chirurgischen Krankenhaus in Ludwigsburg und dem Werner-Heim in Wildbad (Chefarzt: Prof. Dr. Jürgens) Jede orthopädische Gymnastik "an Land" ist von statischen Gesichtspunkten mitbestimmt ob nun die Übungen am Übungstisch erfolgen bei der wir eine Aufhängung zu Hilfe nehmen um hierdurch der Schwerkraft entgegenzuwirken oder ob wir eine funktionelle Behandlung an der Sprossenwand durchführen. Auch bei der Ausübung von Bodenübungen sind die Muskeln immer statisch beansprucht und unter Einwirkung der Schwerkraft können alle Bewegungen nur unter Ausschaltung oder mit Ausnützung derselben durchgeführt werden. Das alles entfällt im Wasser. Wir verzichten deshalb auch hierbei auf Stützen zur Lagerung des Patienten. Auf diese Weise würde u. E. lediglich die Trockenbehandlung auf das Wasser übertragen und die Vorzüge des Wassers würden nie voll ausgenutzt werden. Den Auftrieb des Wassers unterstützen wir evtl. mit Ringen und Schwimmkissen so daß der Patient möglichst frei schwimmt. Das ist notwendig weil das spezifische Gewicht des menschlichen Organismus etwa ein Zehntel über dem des Wassers liegt. Bevor wir auf Durchführung und Art unserer Unterwassergymnastik eingehen seien allgemeine Gesichtspunkte und Richtlinien erörtert : Unter den zahlreichen konservativen Maßnahmen welche in der Therapie der Lähmungsschäden angewandt werden ist die Badebehandlung mit an die erste Stelle der Lähmungsnachbehandlung zu setzen. Ihr eigentliches Ziel ist wie bei jeder aktiven Übungstherapie die Regeneration atrophischer Muskeln und die Kräftigung paretischer Muskelfunktionen. Die Allgemeinen Wirkungen des warmen Wassers sind kurz zusammengefaßt folgende: I. Die mechanische Wirkung: Sie äußert sich im ... schö

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