Mitteilungen zur Therapie schlaffer Lähmungen mit Exponentialstrom *) |
Journal/Book: Sonderdruck aus der Zeitschrift "Krankengymnastik" Nummer 2/1956 Richard Pflaum Verlag München. 1956;
Abstract: Aus dem Westfälischen Krankenhaus für Hirn- und Nervenschäden Lengerich/W. (Leitender Arzt: Dr. med. H. Cordel) Die Behandlung von schlaffen Lähmungen mit Reizströmen ist dann sinnvoll wenn es gelingt einen "optimalen Reizerfolg" zu erzielen. Ein "optimaler Reizerfolg" muß folgende Bedingungen erfüllen: 1. Die elektrisch ausgelöste Kontraktion soll - soweit es in dem jeweiligen Falle überhaupt möglich ist - den gelähmten Muskel allein betreffen (selektive Reizung). 2. Die sensible Belästigung durch die Stromimpulse soll so gering wie möglich sein. 3. Die Muskelkontraktionen müssen angemessen kräftig sein da nur solche der Atrophie entgegenwirken. 4. Der kranke Muskel soll aber nicht übermüdet werden: Wird die Kontraktinn nach einigen Zuckungen schwächer so ist die Sitzung abzubrechen. Es wäre falsch die Stromstärke zu erhöhen und weiterzubehandeln. 5. Die Stromstärke darf von Anfang an nicht höher eingestellt werden als zur Auslösung einer angemessenen Kontraktion erforderlich ist da man sich sonst hinsichtlich der Ermüdbarkeitsgrenze leicht täuschen kann. Seit wir in der Lage sind schlaffgelähmte Muskeln mit Reizströmen von genau definierbaren und reproduzierbaren Reizparametern zu behandeln können wir uns durch eine entsprechende Variation dieser Reizparameter (Impuls- und Pausendauer Anstieg und Stromstärke) den jeweiligen Reizbedingungen weitgehend anpassen. Es sind uns also die Voraussetzungen gegeben die eingangs genannten fünf Bedingungen zu erfüllen. Am wesentlichsten erscheint es uns daß wir einen schwer entarteten Muskel in einer gesunden oder nur gering geschädigten Umgebung seIektiv reizen können. . . .
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