Die Aerosoltherapie*) |
Journal/Book: DAS´ DEUTSCHE GESUNDHEITSWESEN 11. JAHRGANG 1956 HEFT 8 SEITE 267. 1956;
Abstract: Aus der Medizinischen Universitätsklinik Leipzig .(Direktor: Prof. Dr. Dr. h. c. M. B ü r g e r) Von Dozent Dr. med. habil. V. B Ö H L A U *) Für die freundliche Unterstützung und Begutachtung sage ich Herrn Professor Dr. Wolfgang H e u b n e r Heidelberg meinen besonderen Dank. In den letzten Jahren hat eine neue Form der Inhalationsbehandlung zunehmend an Bedeutung gewonnen: die Aerosoltherapie d. h. die Behandlung mit einem aus kleinsten Einzelteilchen bestehenden T r o c k e n n e b e l die - im Gegensatz zur sonstigen Inhalationsbehandlung - auch eine Beeinflussung der t i e f e r e n Luftwege und eine wesentliche r e s o r p t i v e Wirkung ermöglicht. Schon seit Jahrhunderten weiß man daß durch Einatmen von Heilmitteln bestimmte therapeutische Erfolge erzielt werden können. Seit mehr als hundert Jahren wird diese Inhalationstherapie als schulmäßig anerkannte Heilmethode angewendet. Jedoch erst der damalige Göttinger Pharmokologe Professor Heubner hat sich 1920 eingehend mit den Grundlagen dieser Therapieform befaßt. Er hat eigentlich schon damals mit seinen experimentellen Untersuchungen über die Eindringungsfähigkeit inhalierter Medikamente in die tieferen Luftwege und über deren Resorption auch die Grundlagen für die Aerosoltherapie geschaffen. Den eigentlichen Anstoß für deren Einführung in die Praxis gaben jedoch erst die günstigen Erfolge die eine amerikanische Forschergruppe unter Führung von A b r a m s o n 1945 mit der Anwendung der neuen antibiotischen Mittel auf dem Inhalationswege erzielte. In Deutschland begannen 1948 K ü h n e und M a r t i n i in Bad Reichenhall als erste mit der Anwendung dieser technisch verbesserten Therapieform die sich heute allgemein eingeführt hat (mit der Anwendung des von Böhlau und Rabenalt) entwickelten Aerosolgerätes konnten in den letzten Jahren gute Erfolge erzielt werden). Bei den medizinischen Aerosolen werden im allgemeinen wäßrige Arzneimittellösungen verwendet da sich Puder zur Aerosolbehandlung als nicht sehr günstig erwiesen hat. Haben die Teilchen alle eine gleiche Größe so spricht man allgemein von einem isodispersen sonst von einem polydispersen Aerosol. Die Teilchengröße bei den echten Aerosolen beträgt ca. 0 1 bis 20 µ Durchmesser liegen größere Teilchen vor spricht man von einem feuchten Nebel oder Spray wie er z. B. mit den früher üblichen Inhalationsapparaten mit einer Teilchengröße von 300 bis 500 µ erzeugt wird. Die Vernebelung von Flüssigkeiten in kleinste schwebefähige Kerne kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. ... ___M
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