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November 2024

Die Behandlung von Atmungserkrankungen mit Badekuren

Journal/Book: WIENER MEDIZINISCHE WOCHENSCHRIFT 1955 Nr. 11/12. 1955;

Abstract: Seitdem der kranke Mensch und sein Arzt Heilquellen und bestimmte Kurorte deren Heilkräfte alte Volkserfahrung entdeckt hatte in ihren Heilschatz aufgenommen und so Mineralwasserkuren beziehungsweise Badekuren in Kurorten gegründet hatten waren es immer auch die Erkrankungen der Atmungsorgane bei welchen sich diese Kuren segensreich .auswirkten. Seit jeher waren hierbei einerseits die Katarrhe der oberen Luftwege die chronischen Bronchitiden und das Emphysem anderseits allergische Katarrhe und das Asthma bronchiale die wichtigsten Indikationen während Lungentuberkulose und andere Entzündungen des Lungenparenchyms sowie Stauungskatarrhe bei Kreislaufversagen ausgeschlossen waren. Bei allen diesen Zuständen. haben sich die alkalischen Säuerlinge und die Kochsalzquellen im besonderen daher auch die alkalisch-muriatischen Säuerlinge besonders bewährt. Die Bäder wie Ems Reichenhall und Bad Gleichenberg wurden auf diese Weise ein Mekka dieser oft hartnäckigen und chronischen Leiden. Schwefelwässer und Jodquellen wurden bei den Erkrankungen der Atmungsorgane hingegen nur in geringerem Ausmaße verwendet. Neben den genannten Badeorten kommen in Österreich noch die Solbäder Bad Ischl und Bad Hall in Tirol in Deutschland neben den genannten Ems und Reichenhall auch Salzbraun mit einem alkalischen Säuerling Kissingen mit einer Sole und einem erdig-sulfatischen Säuerling und schließlich Kreuznach Salzuflen Wiesbaden und Oeynhausen mit ihren muriatischen Quellen und Solen in Betracht. Für Erkrankungen der Atmungsorgane eignen sich vorzugsweise Inhalationskuren daneben auch Trinkkuren in sehr geringem Umfang nur werden auch Badekuren verordnet; denn die orale Aufnahme dieser Mineralwässer oder der direkte Kontakt des inhalierten Wassers mit der erkrankten Schleimhaut des Respirationstraktes sichert bessere Kurerfolge. Eine Badekur im Mineralwasserbad hat nie eine spezifische Beeinflussung der erkrankten Schleimhaut sondern nur .die Einleitung einer allgemeinen Reiztherapie im Auge. Eine ganz anders geartete Indikation für eine Behandlung von Erkrankungen des Respirationstraktes mit Mineralwasserbädern ist erst bei einer Überlastung des rechten Herzens durch den Lungenprozeß gegeben wobei sich bekanntlich Kohlensäurebäder besonders bewähren weshalb die Kurorte mit einem ausreichend starken alkalischen Säuerling im Vorteil sind. ... ___MH


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