Über die biologische und therapeutische Wirkung gedämpfter und ungedämpfter Kurzwellen *) |
Journal/Book: Wiener Medizinische Wochenschrift Separatabdruck aus 105. Jahrg. 1955 Nr. 51/52 (S. 1057-1060). 1955;
Abstract: Von Dr. med. Otto Hauswirth Facharzt für physikalische Medizin und Prof. Ing. Franz Kracmar *) Gekürzte Wiedergabe eines Vortrages gehalten in der "Österreichischen Gesellschaft für physikalische Medizin" am 27. April 1955. In der Kurzwellentherapie werden sowohl ungedämpfte als auch gedämpfte elektromagnetische Wellen verwendet wobei erstere mittels Röhrensender und letztere durch Funkenstreckenapparate erzeugt werden. Physikalisch sind diese beiden Wellenarten dadurch unterschieden daß bei den ungedämpften Wellen die Amplitude zeitlich konstant bleibt während die gedämpften Wellen aus einzelnen durch verhältnismäßig lange Pausen getrennte Wellengruppen bestehen wobei in jeder Wellengruppe die Amplitude zeitlich abklingt. Der verschiedenartige zeitliche Charakter der beiden Wellenarten legt den Gedanken nahe daß sie bei Einwirkung auf ein biologisches Objekt differente Wirkungen hervorrufen selbst wenn man in beiden Fällen mit gleicher Wellenlänge und Leistung arbeitet. Fritsch und Schubart1 vertreten die Anschauung daß eine verschiedene biologische Wirkung von ungedämpften und gedämpften Kurzwellen bei gleicher Wellenlänge und Leistung wenig wahrscheinlich ist. Sie weisen aber darauf hin daß dieses Problem noch nicht geklärt ist. Ebenso ist Raab2 der Ansicht daß Verschiedenheiten in der biologischen und therapeutischen Wirkung von ungedämpften und gedämpften Kurzwellen nicht bestehen. Im Gegensatz dazu hat Schlag3 bei seinen Untersuchungen über die durch Kurzwelleneinwirkung im Muskelfleisch von frisch geschlachteten Tieren hervorgerufene Änderung der Wasserstoffionenkonzentration festgestellt daß der zeitliche Verlauf dieser Änderung davon abhing ob das Fleisch mit ungedämpften. oder gedämpften Kurzwellen durchflutet wurde. Auch die Untersuchungen von Klare4 über die verschiedene therapeutische Wirkung von "nichtmodulierten" und "modulierten" ungedämpften Kurzwellen wie sie durch Gleichrichter betriebene oder unmittelbar aus dem Wechselstromnetz gespeiste Röhrensender erzeugt werden machen es äußerst wahrscheinlich daß ungedämpfte und gedämpfte Kurzwellen bei gleicher Wellenlänge und Leistung differente biologische Wirkungen hervorrufen. Zur Klärung der Frage über etwaige differente biologische Wirkungen dieser beiden Wellenarten wurde von uns in einem Modellversuch die Änderung der Wasserstoffionenkonzentration einer physiologischen NaCI-Lösung nach Einwirkung sowohl von ungedämpften als auch von gedämpften Kurzwellen untersucht. ... ___MH
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