Luftkörper und Blutdruck*) |
Journal/Book: Zschr. angew. Bäder-Klimahk. 2: 122-131 (1955). 1955;
Abstract: Prof. Dr. W A L T H E R A M E L U N G und Prof. Dr. phil. nat. F R A N Z B A U R *) Herrn Professor Dr. Heinrich Vogt zum 80. Geburtstag. Veranlassung zu dieser Untersuchung war die von uns gemachte Beobachtung daß an manchen Tagen an denen sich Personen mit niederem Blutdruck ausgesprochen wohl fühlten die Hypertoniker Beschwerden hatten und umgekehrt an Tagen an denen es den letzteren gut ging sich die ersteren besonders schlapp fühlten. Es lag daher die Annahme nahe daß bestimmte - selbstverständlich bei weitem nicht alle - Witterungserscheinungen über das vegetative Nervensystem auf die Blutdrucklage einen Einfluß ausüben. Über Blutdruck und Wetter sind schon mehrere Untersuchungen veröffentlicht worden. Hierbei wurden ausschließlich Zusammenhänge mit "Fronten" oder einzelnen Wetterelementen gesucht. Teilweise wurde auch von "überzufälligen" Zusammenhängen gesprochen obwohl die uns bekannt gewordenen angeblichen Zusammenhänge durchaus im Zufallspielraum liegen wenn man diesen in der in der mathematischen Statistik üblichen Weise definiert. In einer Arbeit ist z. B. ein Korrelationskoeffizient + 0 28 mit einem mittleren Fehler 0 15 als "überzufällig" bezeichnet worden obwohl ein solcher Korrelationskoeffizient in einer rein auf Zufall beruhenden Versuchsanordnung schon in 6 % von entsprechenden Versuchen erzielt wird. Die Untersuchungen des Blutdrucks und die Beurteilung der Wetterlage und Wetterereignisse wurden völlig getrennt und voneinander unabhängig vorgenommen. Die Blutdruckbeobachtungen wurden während 23 Monaten der Jahre 1952 und 1953 in folgender Weise verarbeitet: Es wurden täglich 2mal morgens und abends bei je 3 Hypertonikern und 3 Hypotonikern die als Patienten in der Privatklinik Dr. A m e l u n g in Königstein im Taunus waren der systolische und diastolische Blutdruck gemessen. Zuweilen waren es auch gleichzeitig 4 Hypertoniker die für die Beobachtungen geeignet erschienen während Hypotoniker in manchen Wochen nur zwei an manchen Tagen sogar nur einer zur Verfügung standen. Im ganzen wurden bei 131 Personen 5 632 Blutdruckmessungen (systolischer und diastolischer als ein Wert gezählt) vorgenommen. Die Messungen des Blutdrucks wurden fast regelmäßig durch ein und dieselbe Ärztin durchgeführt. Bei der Verarbeitung der Messungen blieben die beiden ersten und die beiden letzten Tage des Aufenthaltes der Patienten unberücksichtigt weil sie durch das Einleben in die neue Umgebung oder durch die Erwartung der Heimreise häufig gestört sind. ... ___MH
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