Experimentelle Untersuchungen und kritische Betrachtungen zur Frage der vegetativen Labilität 1) |
Journal/Book: ARCHIV FÜR PHYSIKALISCHE THERAPIE 7. Jahrgang (1955) Heft 3. 1955;
Abstract: 1)Verfasser sind Herrn Dr. Larché Berlin für vielseitige Beratung und Unterstützung zu herzlichem Dank verpflichtet. Die objektive Festlegung und Charakterisierung vegetativer Störungen mit ihren vielfachen Folgeerscheinungen ist ohne Zweifel auch heute noch sehr schwierig. Dies mag wohl mit ein Grund sein daß selbst die Nomenklatur dieser Disharmonien zu ausgedehnten Diskussionen geführt hat. Im Rahmen unserer früheren Untersuchungen über den Einfluß von Strahlung auf das vegetative Nervensystem den Stoffwechsel und den Kreislauf mußten wir uns mit eingangs gestellter Frage ebenfalls auseinandersetzen. Wir möchten heute betonen daß es für die Beurteilung aller Funktionsstörungen die vegetativ gekoppelt sind und für die Kontrolle von Behandlungsreaktionen Voraussetzung ist die jeweilige "Lage" objektiv zu überwachen. Es würde hier zu weit führen die verschiedenen bisher benutzten Testmethoden zur Erfassung der Tonuslage im einzelnen zu diskutieren; auf unsere diesbezügliche Stellungnahme anderenorts (Dtsch. Arch. klin. Med.) sei verwiesen. Unsere kreislaufanalytischen Untersuchungen über den Einfluß einer kombinierten UV- und IR-Strahlung und insbesondere die grundlegenden Arbeiten von W e z l e r ließen zunächst erkennen daß die Kreislaufanalysen die kritischstem Werte zur Erfassung des vegetativen Tonus eines Gesamtorganismus ergeben. Dabei zeigte sich jedoch daß für die Beurteilung nicht die augenblicklichen Kreislauf-Ruhewerte entscheidend sind und diese sich auch nicht unbedingt zur Einstufung in die Gruppen "sympathikoton" oder "vagoton" heranziehen lassen. Erst die Bestimmung des "dynamischen Tonus" und die Festlegung der Fähigkeit einer Reizkompensation des Organismus ergeben zusammen das entscheidende Kriterium; wir glauben dies auf Grund unserer Untersuchungen sagen zu können. Im Gegensatz zu der in vollständiger Ruhe d. h. ohne Reizwirkung ermittelten "statischen" Tonuslage verknüpfen wir mit dem Begriff des "dynamischen" Tonus die Reaktionsgröße auf einen Reiz und ziehen aus dem Ausmaß Rückschlüsse bezüglich der vegetativen Labilität. Zunächst sei kurz auf die Testmethode zur Erfassung dieser Größen eingegangen (ausführliche Darstellung im Dtsch. Arch. klin. Med.). Die Kreislaufwerte sind nach der Methode von Wezler-Böger bzw. Brömser-Ranke ermittelt worden. Nach Bestimmung der Ruhewerte wurde sofort anschließend ein erythemunterschwelliger Strahlungsreiz mit der Osram-Ultravitaluxlampe auf den Oberkörper verabfolgt und darauf eine zweite Messung durchgeführt. Nach einer Ruhezeit von 10 Min. ist schließlich ein drittes Mal gemessen worden. In jedem Fall wurden alle kreislaufanalytischen Werte errechnet und in einer Kurve aufgetragen. ... ___MH
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