Bewertung des Therapieerfolges auf dem Gebiet der rheumatischen Erkrankungen |
Journal/Book: Sonderabdruck aus der Schweizerischen Medizinischen Wochenschrift 84. Jahrg. 1954 Nr. 9 S. 265. 1954;
Abstract: Westminster Hospital London Rheumatism Unit Prof. F. Dudley Hart Während der letzten Jahre vor allem seit der ersten Publikation von Hench u. Mitarb. über die Wirkungen des Cortisons beim chronischen Gelenkrheumatismus im Jahre 1949 wurde in England der Frage der Bewertung des Therapieerfolges besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In den Vereinigten Staaten stellte 1949 das Komitee der American Rheumatism Association gewisse therapeutische Kriterien auf (Steinbrocker u. a.). Während immer neue Methoden für die Behandlung der chronischen Polyarthritis mit monotoner Regelmäßigkeit in der Tagespresse und im medizinischen Schrifttum veröffentlicht wurden ergab sich bald die Notwendigkeit den Therapieerfolg mit weit größerer Sorgfalt zu beurteilen als dies bisher der Fall war. Begeisterung wird immer Erfolge zeitigen und das Gerücht über eine neue Kur wird oft eine Zeitlang Wunder wirken. Der Arzt der seinen Patienten mit viel Liebe und Hingebung behandelt wird fast immer bessere Ergebnisse haben als der weniger aufmerksame Kollege selbst wenn beide die gleichen Mittel verschreiben. So erklärt sich die Tatsache daß viele Medikamente die wiederholt und in regelmäßigen Abständen injiziert werden meist Erfolg haben. Der Patient der unter dem Eindruck der anfänglichen Wirkung einer neuen Therapie die begeistertsten schriftlichen Erklärungen über das neue Medikament abgibt kann später wenn die Begeisterungswelle verflogen ist jede Therapiewirkung leugnen obgleich die Behandlung unverändert fortgesetzt wurde. Angaben über frühere Symptome sind selten sehr zuverlässig. Die erstaunliche Wirkung der Begeisterung wird durch die folgende wahre Geschichte die sich auf meiner Abteilung zugetragen hat trefflich illustriert. . . . .
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