Sperrschichteneinfluß auf das Bioklima. Kurzauszug aus einer Arbeit über Wetterlage und Körperfunktionen |
Journal/Book: Sonderdruck aus "Angewandte Meteorologie" Band 1 Heft 4 Januar 1952. 1952;
Abstract: Dr. P. Lehmann Trier Agrarmet. Forschungsstelle Von Ausgeprägte atmosphärische Inversionen bremsen den alles ausgleichenden Massenaustausch ab. wirken also als Sperrschichten. Je größer der Sprung in der Temperaturhöhenkurve je länger der Bestand der Unstetigkeitsfläche desto unterschiedlicher der meteorologische Zustand ober- und unterhalb der Sperrgrenze. Es sind weniger die höherliegenden "freien" als die so häufigen und kräftigen Bodeninversionen die durch ihren Sperrschichteinfluß das Bioklima durch Ausbildung einer treibhausähnlichen Unterluft verändern. Nicht die herannahende Warmfront an sich ist es die zahlreiche meteorotrope Erscheinungen verursacht sondern die Reizwirkung der sich mit Bodengasen Bakterien Feuchtigkeit usw. anreichernden Stagnations- oder Unterluft. Nicht die Kaltfront an sich ist es die erfrischend bis verkrampfend wirkt sondern das turbulenzbedingte Herabfluten ozonreicher Oberluft mit ihren andersgearteten luftelektrischen und sonstigen Verhältnissen. An der Trierer Agrarmeteorologischen Forschungsstelle wurden die Wetterlagen nach dem optisch erkennbaren Sperrschichtvorkommen in drei Gruppen eingeteilt um einen Anhaltspunkt für den jeweiligen "Oberluftwert" zu haben nach dem die Bioklimawirkung der Sperrschichten beurteilbar ist: I. Stagnationsluft (kräftigere Bodeninversion mit Oberluftwerten 1 bis 3). II. Grundschichtmischluft (Höhensperrschichten 4 bis 6) und III. Sperrschichtfreie Luft (inversionsarm bis -frei 7 bis 9). Den geringsten Anteil an oxydationskräftiger Oberluft hat eine Wetterlage mit längerem Bodennebel größerer Mächtigkeit und Dichte wir kennzeichnen sie mit dem Oberluftwert 1 dann folgt Nebel und Nebeldunst (2) leichter Dunst (meist nur am Horizont merklich) mit größtenteils wolkenfreiem Himmel (3) Stratusbewölkung (4) Stratocumulus (5) Nimbostratus (6) vorwiegend flache Schönwettercumuli (7) größere Quellwolken (8) Schauerwetter bei Herannahen von Cumulonimbus (9). Sehr wichtig ist die Berücksichtigung des Bodenwindes. Es wird daher der bisher gefundene Wert mit der Windstärkezahl (nach Beaufort) arithmetisch Bemittelt und eine Korrektion ± 1 angebracht. je nachdem es sich um Winde nördlicher oder südlicher Herkunft handelt. Etwa ein Jahr lang (1949/1950) wurden die Oberluftwerte wochentags stets um 12 Uhr geschätzt und gleichzeitig bei Büroangestellten der Forschungsstelle Messungen einzelner Körperfunktionen (Puls Atem Mundtemperatur Leistungsteste usw.) vorgenommen. Da so die Tagesrhythmuswirkung ausgeschaltet war ließ sich der Wettereinfluß je nach dem Sperrschichtvorkommen bald herausschälen wobei die Streuung der Werte je nach Individualität und Gleichgewichtszustand der einzelnen Personen natürlich erheblich schwankte. ... ___MH
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