Neue Untersuchungen über den :Kern- und Staubgehalt der Luft im Mittelgebirge |
Journal/Book: Archiv für physikalische Therapie Bd. 3 H.1 (1951) / Sonderdruck aus Heft 7 der Schriftenreihe des Deutschen Bäderverbandes E.V. Verhandlungen der Balneologen Klimatologen Rheumatologen auf dem Deutschen Bädertag in Bad Pyrmont 1950. 1951 / 1950;
Abstract: Essay von U. P a l m e - Bad Pyrmont Für Gesunde und Kranke sind die Einflüsse des Luftkolloids auf das Befinden von großer Bedeutung. Interessant ist hierbei vor allem das Problem des Ultrastaubs. Kondensationskerne sind Träger chemischer physikalischer pharmakologischer und elektrischer Eigenschaften. Ihr Aggregatzustand und ihre Konzentration verursachen daher wechselnde Einflüsse auf den Organismus. Neuerdings konnte gezeigt werden daß bei zunehmender Feuchtigkeit eine Verminderung der Kernzahlen mit einer starken Steigerung der Staubzahlen einhergeht. Die Größe der Kerne nimmt demnach so zu daß sie aus dem Erfassungsbereich des Scholz'schen Kernzählers in den des Konimeters hinüberwechseln. Einige graphische Darstellungen sollen diese Verhältnisse wiedergeben wie sie in Königstein am Südhang des Taunus registriert werden konnten. In Abb.1 (o. Abb.) sind die Kernzahlen in Abhängigkeit von der Windrichtung auf Grund von 3000 Einzelmessungen in Königstein für die Monate März und April 1950 aufgezeichnet. Das Kernmaximum im Süden stammt von einem 11 km entfernten Industriegebiet. Die zweite Kernanhäufung bei Nordwind ist bedingt durch kernreiche maritime Luftmassen. Die mannigfache Herkunft der Kondensationskerne läßt den Schluß zu daß Kernzahl hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Organismus nicht gleich Kernzahl ist. Die hygroskopischen Wasserkerne werden unzweifelhaft biologisch anders wirken als Verbrennungskerne. Abb.2 (o. Abb.) gibt die entsprechenden Verhältnisse für Staubteilchen wieder. Es zeigt sich daß nur bei Südwind größere Staubmengen nach dem 400 m höher gelegenem Königstein kommen. Die filternde Wirkung des Waldes wird deutlich die sich mehr auf Staub als auf Kondensationskerne auswirkt. Beim Vergleich der Abb. 1 und 2 fällt weiter auf daß von Norden keine Staubteilchen nach Königstein eindringen die Kondensationskerne aus dieser Richtung also nur maritimer Herkunft sehn können. Dieser Schluß legt eine neue Auffassung über die von Landsberg 1934 aufgestelltes Kernwindrose für den nördlich von Königstein liegenden Feldberg. (Taunus) nahe. Das Südostwindmaximum stammte demnach aus dem in dieser Richtung liegenden franz. Industriegebiet. ... ___MH
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