Die Kälte-Takata-Reaktion

Journal/Book: Sonderabdruck aus Helvetica Medica Acta (Helv. Med. Acta - Series A) Vol. 15 (1948) Fasc. 3 p. 285-303. 1948;

Abstract: Eingegangen am 31. Mai 1947 Aus der Medizinischen Universitätsklinik Basel. Vorsteher: Prof. H. Staub Zusammenfassung 1. Die auffällige Häufung an positiven TR im Serum während der kalten Jahreszeit gab Veranlassung die Reaktion bei konstanter Temperatur im Kühlschrank (Mittel + 3° C) ablaufen zu lassen. 2. Kurzfristige Abkühlung gesunder Versuchspersonen sowie des entnommenen Blutes oder Serums vor dem Ansatz ist ohne Einfluß auf die TR. 3. Konstante Reaktionstemperatur bei + 3° C verbessert die Empfindlichkeit und Stabilität der TR erheblich. Oft ist bei autoptisch sicheren Leberparenchymschäden die Reaktion im Kühlschrank positiv bei Zimmertemperatur jedoch negativ. Die Kälte-TR wird im Verlauf einer Leberzellerkrankung häufig früher und bleibt länger positiv als die Reaktion bei Zimmertemperatur. 4. Der Vergleich der Kälte-TR mit anderen Leberfunktionsproben ergibt Übereinstimmung mit dem Stufengesetz von Staub (3). Die Häufigkeit der Beobachtung völliger Dissoziation der Leberpartialfunktionsstörungen für Kohlehydrat- und Eiweißstoffwechsel wird infolge der Empfindlichkeit der Kälte-TR herabgesetzt am Beispiel der Hepatitis epidemica von 39 5% auf 10%. 5. Diskrepanz und höhere Empfindlichkeit der Kälte-TR gegenüber der Kephalin-Cholesterin-Flockungsreaktion nach Hanger werden mit dem verschiedenen Entstehungsmechanismus und den verschiedenen experimentellen Bedingungen (Kephalinpräparat Temperatur Licht usw.) in Zusammenhang gebracht. 6. Es besteht keine direkte Beziehung zwischen der Kälte-TR und der Kälte-Blutkörperchensenkungsreaktion nach Decker und Weingarten. Bilirubin oder Fistelgalle verändern die Kälte-TR in vitro nicht. 7. Der Zusammenhang der Serumlabilitätsreaktionen mit klimatischen und jahreszeitlichen Einflüssen sowie theoretische Vorstellungen über die Wirkung der Temperatur auf den Mechanismus der TR werden kurz erörtert. ___MH

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