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December 2024

Unterwasser-Gymnastik = Unterwasser-Bewegungsbehandlung = (Warm - Springs -Therapie)

Journal/Book: Zentralblatt für Chirurgie 63. Jahrgang Nr. 2 - 1936. 1936;

Abstract: Von Prof. Dr. Paul Haertl Bad Kissingen ... (Die so hervorragende indianisch-amerikanische Heilmethode umfaßt folgende jeweils nach Art und Schwere der Erkrankung zusammengestellte Behandlungsarten im körperwarmen Thermal- Mineral- oder auch Süßwasser: Unterwasser-Gymnastik nach genau detailliertem ärztlichen Programm liegend sitzend gehend stehend verbunden mit Dauerbädern auf besonders konstruierten Liegebänken die eine fast restlose Entspannung des Körpers ermöglichen Anwendung von manueller Unterwasser-Massage nebst Unterwasser-Druckdusche und schließlich Lichttherapie durch Sonnenbäder oder künstliche Bestrahlung im Wasser.) ... Es ist eine alte Wahrheit daß der Arzt nicht nur Forscher Praktiker sondern intuitiver Künstler sein soll um den Zustand des ihm anvertrauten Patienten in des Wortes wörtlichster Bedeutung "bis ins Innerste" zu erkennen und seine Behandlung diesem Erkennen genau so anzupassen daß dem Kranken wirklich geholfen wird. In ganz besonderem Maße gilt dies bei der Hydrotherapie und Balneotherapie denn das Erfahrungs- und Wirkungsfeld der Mineralquellen und der Heilquellenbehandlung ist ein so großes weitverzweigtes daß nur positives Wissen sorgfältigste Beobachtung jedes einzelnen Falles und nie ruhender Forschergeist es annähernd erschöpfen können. Wir können die Wirkung der Heilbäder im groben Grundriß einteilen in eine thermisch-chemische und eine thermisch-physikalisch-mechanische. Aber ob es sich bei den vorhandenen Quellen um ihre Salz- und Gaslösungen handelt oder um die Arbeit der indifferenten körperwarmen Temperaturen ihre Dosierung wird immer von der krankhaften Veränderung des einzelnen Organismus vom Alter und Kräftezustand des Patienten von seiner Fähigkeit zu reagieren und schließlich von seiner augenblicklichen körperlichen und seelischen Einstellung (Disposition) abhängen. Jeder Organismus wird zu den Bäderwirkungen unterschiedlich Stellung nehmen so daß also die Reaktion - ein wichtiges Wort in der Heilbäderforschung und -behandlung - von Fall zu Fall variiert. Je nachdem wie der Kranke mit veränderten Erscheinungen des Stoffwechsels der Wärmeverhältnisse der Sekretion dem Blutbild und der Innervation antwortet kann die Stärke des Reizes angenommen und die weitere Ausgabe - von Erregung oder Beruhigung die Zeitdauer der Bäder usw. bestimmt werden. Aeußere Reaktionen (auf Schlaf Appetit Erhöhung des Lebensgefühls im allgemeinen) sind natürlich nicht schwer festzustellen. Viel schwerer ist es die Wirkung auf die inneren Organe zu erkennen und zu deuten das Ergebnis abzuschätzen welches die Bäderwirkung in ihrer Weiterleitung durch Haut und Nerven auf die inneren Organe ausübt denn hier löst sie im Verfolg eine ganze Reihe von biologischen Vorgängen aus die ihrerseits sich erst wieder durch die Zusammenwirkung der sekretorischen Funktionen durch Kreislauf und Innervation ergeben. ... ___MH


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