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May 2024

M. Soyka zur Früherkennung der Alkoholabhängigkeit Warnzeichen beachten

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 11 S. 127/23-24/128. 1999;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. M. Soyka Psychiatrische Klinik der Universität München Nußbaumstr. 7 D-80336 München. Die Diagnostik von Alkoholmißbrauch/-abhängigkeit ist ein relativ schwieriges Unterfangen. Sie dient folgenden Aufgabenbereichen: ? Erfassung des Alkoholkonsums ? Diagnostische Abklärung des Alkoholismus im Sinne einer klassifikatorischen Einordnung ? Gesamtklärung der Ausgangssituation bzw. der Lebenslage des Abhängigen einschließlich des sozialen Umfelds ? Diagnostik der individuellen Prognose ? Therapiezuordnung (Indikationsstellung zu spezifischen Therapieverfahren) ? Diagnostik für spezifische Interventionen (Übersicht bei [2]) Die Früherkennung des Alkoholismus ist u.a. deswegen so schwierig weil was häufig übersehen wird eine Alkoholabhängigkeit nicht nur über Trinkmenge und -gewohnheiten diagnostiziert wird (charakteristische Symptome: Toleranzentwicklung Tendenz zur Dosissteigerung Entzugssymptome) sondern auch über psychische Verhaltensmerkmale sowie insbesondere körperliche und soziale Folgeschäden die sich naturgemäß erst nach längerem meist langjährigem Alkoholismus entwickeln. Dazu paßt die klinische Beobachtung daß sich Alkoholabhängige meist erst nach langjähriger "Suchtkarriere" erstmals in ambulante oder stationäre Behandlung begeben - fast immer vor dem Hintergrund und unter dem Druck der eingetretenen Folgestörungen. Entsprechend ist die Klientel der meisten Suchtstationen und Therapieeinrichtungen im Mittel 40 bis 50 Jahre alt. Während es im klinischen Prozeß eine Vielzahl von Untersuchungsskalen und Interviewverfahren gibt die die Diagnose Alkoholabhängigkeit sichern können (o. Übersicht bei [2 3]) stehen für die Frühdiagnose der Alkoholabhängigkeit nur relativ wenige für die ambulante Praxis geeignete Screening-Tests zur Verfügung die zum Teil auch durch einige klinisch-chemische Tests ergänzt werden können. Die wichtigsten Fragen bei der Frühdiagnose der Alkoholabhängigkeit beziehen sich dabei einerseits auf die Trinkgewohnheiten andererseits direkt auf alkoholbedingte Ausfälle. Klinische Symptome die auf eine Alkoholintoxikation hindeuten können: gerötetes Gesicht Gangunsicherheit Foetor ex ore. Wichtige Fragen bei der Frühdiagnose der Alkoholabhängigkeit bei der sich gravierende psychische oder soziale Folgeschäden noch nicht entwickelt haben betreffen vor allem die Trinkmenge sowie Art und Häufigkeit möglicher Alkoholintoxikationen. Generell kann einerseits ein sehr regelmäßiger (täglicher) Alkoholkonsum andererseits eine Trinkmenge von approximativ über 60 g/Tag schon als problematisch angesehen werden. Als recht typisches Frühsymptom des Alkoholismus gilt das Auftreten von Erinnerungslücken sog. Blackouts die sich erfahrungsgemäß nur bei massiven Alkoholintoxikationen entwickeln. Unbedingt zur Frühdiagnostik gehört auch die Erfassung möglicher Unfälle und Verletzungen die im Rahmen von Intoxikationen auftreten können speziell auch die Frage nach möglichen Auffälligkeiten im Straßenverkehr / Führerscheinentzug. ... ___MH


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