Krebstherapie an der Jahrtausendwende

Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 40 (1999/Heft 10) 682-688. 1999;

Abstract: Dr. rer. Nat. Claudia Schöllmann Pfaffenhofen Krebs - trotz weltweiter intensiver Forschungsbemühungen in den letzten hundert Jahren konnte diese Geißel der Menschheit nicht bezwungen werden. Mehr als 300.000 Neuerkrankungen und über 200.000 Krebstote pro Jahr allein in Deutschland - diese Zahlen sprechen eine nüchterne und deutliche Sprache. Und was haben wir im dritten Jahrtausend zu erwarten? Wird Krebs in zehn zwanzig oder hundert Jahren heilbar sein? In welche Richtung entwickelt sich die Krebstherapie? Wird sich die kartesianische Sichtweise der Schulmedizin oder die holistische der Biomedizin durchsetzen? Sie haben Krebs. Es gibt kaum einen Satz der bei Betroffenen und Angehörigen mehr Angst und Hoffnungslosigkeit auslöst. Vielleicht ist es die Angst vor der Unentrinnbarkeit die den Krebs so bedrohlich erscheinen läßt. Die Angst vor den Schmerzen das Bewußtsein den Tod langsam kommen zu sehen. Vielleicht ist es auch die Vorstellung daß im Körper etwas unaufhaltsam wächst das sich jeglicher Wachstumskontrolle entzieht und nur seinen eigenen Regeln folgt. "Krebs ist im üblichen Sinne keine Krankheit Krebs ist eher ein zweites allerdings fehlgesteuertes Leben in uns" so faßte es der Wissenschaftler Prof. FREDERIC VESTER einmal treffend zusammen. Ganz gleich von welchem Blickpunkt aus man die Krankheit Krebs betrachtet. Fest steht daß trotz des rasanten medizinisch-wissenchaftlichen Fortschritts in den vergangenen hundert Jahren das Problem Krebs nach wie vor ungelöst ist. Die moderne Medizin weiß zwar wie man Herzen verpflanzt und Infektionskrankheiten beherrscht - dem Phänomen maligner Erkrankungen ist sie bisher noch nicht auf die Spur gekommen. Eine Krankheit so alt wie die Menschheit Auch wenn es häufig den Anschein haben mag: Krebs ist keine typische Erkrankung des 20. Jahrhunderts keine "Erfindung" des Industriezeitalters. Auch in vergangenen Jahrhunderten und früheren Kulturen erkrankten und starben Menschen an Krebs. Daß die Erkrankung zu jener Zeit dennoch nicht als allgegenwärtige Bedrohung empfunden wurde lag zum einen an mangelhaften Diagnosemöglichkeiten zum anderen aber auch daran daß die Menschen häufig nicht alt genug wurden um den Ausbruch einer Krebserkrankung überhaupt zu erleben. Heute gilt die Krankheit Krebs als eine der großen Geißeln der Menschheit. Obwohl nach wie vor mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben als an Krebs ängstigt die Vorstellung etwa einen Herzinfarkt zu bekommen bei weitem nicht so sehr wie die Vorstellung daß irgendwo im Körper ein Tumor wächst. Krebs hat eben nicht nur eine körperliche sondern auch eine bedeutende emotionale Dimension. ... Stö_

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