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May 2024

Der Schwindel mit der Chelattherapie Harte Gefäße - weiche Knochen

Journal/Book: Münch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 13 S.12 - 13. 1999;

Abstract: Chelatbildner wie EDTA (Äthylendiamintetraessigsäure) sind in Deutschland zur Behandlung von Schwermetallvergiftungen zugelassen. Neben dieser etablierten Indikation wird seit mehr als 40 Jahren auch der Einsatz bei arteriosklerotischen Gefäßerkrankungen und als Vorbeugung gegen das Altern propagiert - bar jeder wissenschaftlichen Grundlage. Denn die meist mehrere tausend Mark teure Therapie ist weder Jungbrunnen noch Gefäßputzer. Sie nützt höchstens dem Portemonnaie des Arztes und gefährdet den Patienten unnötig. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder peripheren Durchblutungsstörungen werden oft über Monate hinweg mehrmals wöchentlich mit EDTA -Infusionen traktiert. Mit einem "ärztlichen Attest" fordern sie dann die Kostenerstattung von ihrer Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung. Die böse Überraschung kommt spätestens wenn sie erfahren daß der Versicherungsträger keineswegs gewillt ist die hohen Rechnungen für die extravagante Behandlung zu bezahlen. Sinnvolles Antidot. Etabliert ist die Chelattherapie nur als Antidot bei Schwermetallvergiftungen insbesondere mit Blei. Das elektrisch negativ geladene EDTA tauscht sein Kation (Na) gegen andere Kationen (Pb Cr Mn etc.) mit größerer Affinität aus und schleust so das Schwermetall über den Urin aus dem Körper aus. Die Behandlung muß gut überwacht werden da bei forcierter Gabe tubuläre Nierenschäden bis hin zu Todesfällen beobachtet wurden. Außerdem wird die Anwendung dadurch limitiert daß statt des Fremdmetalls auch physiologisch wichtige Biometalle mit entfernt werden. Nutzlos für Gefäße schädlich für Knochen. EDTA bindet Kalzium-Ionen mit weitaus geringerer Affinität als Schwermetalle. Die Annahme daß der Chelatbildner arteriosklerotischen Plaques das Kalzium entziehe und dadurch Gefäßstenosen beseitige erwies sich als nicht haltbar. Statt aus den Plaques entfernt man eher das Kalzium aus den Knochen denn in die Arterienwand dringt EDTA gar nicht ein kritisiert der amerikanische Onkologe Wallace Sampson Stanford University/Kalifornien in einem Artikel in "The Scientific Review of Alternative Medicine". Selbst wenn man den Plaques das Kalzium komplett entzöge so der Experte bliebe die Masse des gefäßverschließenden Materials -Cholesterin und Bindegewebe - zurück (siehe Kasten). ... sp


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